Vier Tools für einen einfachen Core Web Vitals-Test

Die Core Web Vitals sind einfach gehaltene Kennzahlen, mit denen sich die Page Experience Ihrer Website messen lässt. Wir stellen Ihnen vier Tools vor, mit denen Sie die Kennzahlen LCP, FID und CLS problemlos abfragen und einordnen können.

Seit August 2021 gibt es mit Einführung der Core Web Vitals im Zuge des “Google Page Experience Updates” neue Metriken für die technische Performance-Bewertung von Websites.

Die Kennzahlen sollen als einheitliche Qualitätssignale dienen und die Page Experience von Webseiten mess- und vergleichbar machen. Dabei geht es vor allem um die Art und die Geschwindigkeit, mit der eine Webseite aufgebaut wird.

Largest Contentful Paint (LCP), First Input Delay (FID) und Cumulative Layout Shift (CLS) lauten die drei Werte, die inzwischen sicher jedem schon einmal begegnet sind, der sich in irgendeiner Form mit der Page Experience von Websites befasst.

Hintergrundwissen Was sind die Core Web Vitals?

Als Ranking-Faktoren haben die Core Web Vitals Einfluss auf die Gesamtperformance Ihrer Website. Das bedeutet: Sind die Core Web Vitals im grünen Bereich, wirkt sich das positiv auf das organische Ranking Ihrer Website aus. Sie sollten sich deshalb darum kümmern, bei den Core Web Vitals möglichst gut zu punkten.

Für das Testen der Core Web Vitals gibt es inzwischen ganze Reihe von großteils sogar kostenfrei nutzbaren Werkzeugen. Wir haben verschiedene davon getestet und stellen Ihnen vier nützliche Tools vor, mit denen Sie Ihre Kennzahlen ganz einfach selbst messen  können.

Warum ist die Seitenleistung wichtig?

Die Geschwindigkeit einer Website macht für Besucher:innen einen spürbaren Unterschied. Längere Seitenladezeiten wirken sich negativ auf die Nutzererfahrung aus und lassen die Absprungrate deutlich ansteigen.

Seit Februar 2022 ist die Page Experience, die neben den Core Web Vitals auch weitere Faktoren wie HTTPS-Sicherheit und das Verzichten auf störende Interstitials und Pop-Ups umfasst, nicht nur in der mobilen Suche, sondern auch in der Desktop-Suche von Google ein Ranking-Faktor.

Was für Tools messen die Pagespeed-Metriken?

Unter den vielen verfügbaren Tools für die Messung der Core Web Vitals finden SEOs und Webseitenbetreiber:innen für jeden Anspruch das richtige Werkzeug – egal, ob Sie einen schnellen Check durchführen wollen oder die Kennzahlen gründlich überprüfen möchten.

Es gibt Tools, die sich gut für den Alltag eignen und für eine erste Bestandsaufnahme Ihrer Core Web Vitals völlig ausreichend sind. Daneben gibt es Tools, die etwas aufwendiger in der Bedienung sind, die dafür aber auch detailliertere Ergebnisse liefern.

Ein gutes Tool misst dabei nicht nur, sondern identifiziert Optimierungspotenziale und gibt konkrete Vorschläge, wie sich Ihre Core Web Vitals verbessern lassen –  und damit letztlich auch die Page Experience und womöglich sogar das organische Ranking Ihrer Website.

Wie funktionieren die Tools und was genau messen sie?

Das Prinzip der Tools ist in der Regel immer dasselbe: Es wird eine beliebige, gültige URL in ein dafür vorgesehenes Feld eingegeben, und das Tool zeigt wenig später die Analyse genau dieser URL an. Wichtig also: Es werden nicht automatisch komplette Websites untersucht (z.B. www.verdure.de), sondern jeweils einzelne Webpages (z.B. www.verdure.de/referenzen).

Dabei werden die folgenden Kriterien gemessen – jeweils separat für mobile Endgeräte und für die Desktop-Suche:

  • die Ladezeit (First Contentful Paint)
  • die Verzögerung bei Interaktivität (First Input Delay), und
  • die visuelle Stabilität (Cumulative Layout Shift) der Webseite. 

Die Ergebnisse der Analyse werden dann meist im ersten Schritt sehr übersichtlich aufbereitet. Auf einer einfachen Skala ist zu erkennen, ob sich ein Wert im grünen (gut), gelben (optimierungsbedürftig) oder roten (schlecht) Bereich befindet. Dadurch erkennen Sie schnell, wo der größte Handlungsbedarf besteht.

Auf welchen Daten basieren die Messungen?

Ihre Daten beziehen die Mess-Tools im Wesentlichen aus zwei Arten von Informationsquellen. Hier ist zu unterscheiden zwischen längerfristig gesammelten und aufgezeichneten Felddaten (Field Data) und live berechneten Einzelwerten, sogenannten Labordaten (Lab Data).

Welche Art von Datenbasis verwendet wird, hängt von deren Verfügbarkeit und von der Funktionsweise des jeweiligen Tools ab. Manche Tools testen eine Webseite live und messen dabei Laborwerte. Andere stützen sich auf die aufgezeichneten Felddaten aus den Google Chrome User Experience Reports (“CrUX-Reports”). Einige Tools arbeiten auch mit beiden Datengrundlagen.

Felddaten: Durchschnittswerte als Messgrundlage

Felddaten sind reale Daten, die über einen Zeitraum von 30 Tagen gesammelt werden und aus denen sich dann ein Durchschnittswert errechnet. Sie werden von echten User:innen von Googles Browser Chrome gesammelt, die zuvor der Erstellung von Nutzungsstatistiken zugestimmt haben.

Die Tools bedienen sich dann aus Googles Bericht zur Nutzererfahrung (dem Chrome User Experience Report, kurz CrUX), der auf diesen tatsächlichen Besuchen und Interaktionen mit Webseiten basiert.

Der Vorteil der Felddaten ist, dass Nutzer:innen in unterschiedlichsten Umgebungen und auf verschiedenen Geräten die Website besucht haben. Damit bilden sie reale Daten zur Nutzungserfahrung einer Seite ab.

Der Nachteil von Felddaten ist, dass sie nur für Websites zur Verfügung stehen, die ein gewisses Mindestvolumen an Traffic haben: Nur dann stehen für die jeweilige Seite auch aussagekräftige Nutzungsdaten zur Verfügung. Wenn hingegen nur wenige Nutzer:innen einzelne Seiten der Website besuchen, gibt es entweder keine oder nur aggregierte Werte für die gesamte Website bzw. für einzelne Seiten, was entsprechend erkennbar ist. Je kleinstufiger Sie Ihre Website analysieren möchten, umso mehr Gesamttraffic benötigen Sie als Datenbasis.

Wenn keine oder nicht ausreichende Felddaten vorhanden sind, gibt es die Möglichkeit, alternativ auf Labordaten zurückzugreifen.

Labordaten: alternative Datenbasis

Labordaten sind Werte, die als Momentaufnahme unter gleichbleibenden Voraussetzungen immer dieselben Ergebnisse liefern, die also reproduzierbar und gut vergleichbar sind. Bei einer Labormessung wird die Seitenladegeschwindigkeit auf einer vorkonfigurierten Maschine als Simulation berechnet.

Diese Laborwerte bieten den großen Vorteil, dass keine CrUX-Daten notwendig sind und sie damit auch für Seiten und Websites messbar sind, die wenig Traffic haben. Außerdem eignen sich die Labordaten beispielsweise für die kurzfristige Prüfung von Anpassungen oder zum Testen auf Staging-Umgebungen, z.B. während der Entwicklung einer Website. Verbesserungen oder Verschlechterungen lassen sich so direkt erkennen.

Der First Input Delay ist nicht immer messbar 

Das Messen des First Input Delay (also der Zeit, die ab der ersten Interaktion der Nutzer:innen vergeht, bis der Browser auf diese Interaktion auch reagiert) ist komplex, da er nicht rein maschinell gemessen werden kann, sondern es dazu immer einer menschlichen Interaktion mit der jeweiligen Webseite bedarf. Wird diese auf der Webseite jedoch nicht ausgelöst, kann auch keine Reaktionsgeschwindigkeit gemessen werden, die laut den Vorgaben von Google maximal 100 Millisekunden betragen sollte.

Labormessungen, wie sie für den LCP und den CLS möglich sind, sind für den FID deshalb nicht verfügbar; der FID fehlt deshalb in manchen Ergebnisberichten. Die Web Vitals können jedoch auch ohne den FID bewertet werden. Es ist ausreichend, wenn der CLS und der LCP als Basis vorhanden sind.

In manchen Fällen ist es dennoch sinnvoll, den FID zumindest näherungsweise zu bestimmen. Das gilt z.B. für Webseiten, bei denen die Interaktivität besonders wichtig ist und Interaktionen von Nutzer:innen entsprechend häufig vorkommen. Hierfür kann man als alternativen Laborwert zum FID die Total Blocking Time (kurz TBT) betrachten, die mit dem FID eng zusammenhängt. Optimierungen der TBT, die die Zeitspanne zwischen dem First Contentful Paint und der Time to Interactive bemisst, wirken sich positiv auf den FID in den Nutzungsdaten aus.

Vier Tools für den Core Web Vitals-Test

Die Core Web Vitals zu prüfen, ist dank einer Vielzahl an verfügbaren Tools ohne großen Aufwand machbar.

Ein gutes Tool misst die Werte nicht nur, sondern deckt darüber hinaus auch Fehler auf und gibt genaue Empfehlungen zur Verbesserung.

Hier zeigen wir Ihnen nun vier praktische Tools für Ihren Core Web Vitals-Check.

PageSpeed Insights

PageSpeed Insights ist das Go-To-Tool, wenn es um einen schnellen und unkomplizierten Check der Ladezeit einer URL geht. Das Tool kombiniert gesammelte Felddaten aus dem Google-Bericht mit einer aktuellen Labormessung mittels Lighthouse, mit dem PageSpeed Insights verknüpft ist.

Sie können die PageSpeed Insights bequem ohne Installation über Ihren Browser abrufen und die Leistungsanalyse der eingegebenen URL direkt starten. Der Test läuft dann über den Google-Server ab und ist in der Regel nach einigen Sekunden abgeschlossen. Ihr eigener Rechner und dessen Leistung haben dabei keinerlei Einfluss auf die Ergebnisse der Messung.

Nach erfolgter Analyse werden Sie zur Ergebnisseite weitergeleitet. Dort werden die Ergebnisse sehr übersichtlich aufgeschlüsselt in Mobile- und Desktop-Version. Per Voreinstellung befinden Sie sich im Bericht für mobile Geräte. Zum Ergebnis für die Desktop-Suche wechseln Sie mit problemlos einem Klick. Generell gilt beim Blick auf Ihre Core Web Vitals “Mobile First”. 

Als groben Richtwert ermittelt PageSpeed Insights einen übergeordneten Performance Score. Dieser liegt zwischen 0 und 100 (Höchstwert) und ist die Grundlage für die Gesamtbewertung der Seitenleistung als bestanden oder nicht bestanden.

  • bestanden: Als bestanden gelten Tests, wenn sie bei den Zielvorgaben ein Perzentil von 75 für alle drei Metriken erreichen. Das bedeutet, dass von allen Besucher:innen mindestens 75% bei allen drei Messstellen eine “gute” Erfahrung haben.
  • nicht bestanden: Nicht bestanden ist der Test, wenn weniger als 75% aller Page Views bei den Messwerten innerhalb der Zielvorgaben landen und den Grenzwert unter- bzw. überschreiten.
Übersichtsdarstellung bei PageSpeed Insights

Der Performance-Wert ist ein gewichteter Durchschnitt aus insgesamt sechs Parametern, zu denen auch die drei Web Vitals zählen. Diese sind in der Ansicht mit einem blauen Symbol versehen. Die Bewertung der einzelnen Werte ist in der Farbskala nach dem Ampelsystem eingeordnet und ist zusätzlich durch ein farbiges Icon auf der linken Seite gekennzeichnet.

Die Gewichtung der einzelnen Werte können Sie dem Lighthouse Scoring Calculator entnehmen, zu dem Sie einfach über die Option “Siehe Rechner” gelangen. Die Total Blocking Time mit 30% und der Largest Contentful Paint mit 25% haben dabei derzeit den höchsten Anteil an der Gesamtbewertung. Im Rechner finden Sie außerdem eine Regler-Funktion, mit der Sie den potentiellen Einfluss von einzelnen Werten bei einer Verschiebung in positiver oder negativer Richtung ansehen können.

Darstellung des Performance Score in PageSpeed Insights

Empfehlungen

Ein besonders nützliches Feature von PageSpeed Insights sind konkrete Empfehlungen: Das Tool weist direkt auf mögliche Verbesserungen hin und gibt dazu an, wie viele Millisekunden an Verbesserung sich mit der jeweiligen Maßnahme schätzungsweise erzielen lassen. Ein häufiger Optimierungsvorschlag ist beispielsweise das Bereitstellen von Bildern in modernen Formaten, also komprimierte Bildformate wie WebP und AVIF, die weniger Datenvolumen verbrauchen und schneller geladen werden.

Verbesserungsvorschläge von PageSpeed Insights

Möchten Sie einen bestimmten Messwert gezielt angehen, können Sie sich diesen mitsamt den dazugehörigen spezifischen Empfehlungen über die blau markierte Schaltfläche einblenden lassen.

Google Search Console

Die Google Search Console eignet sich besonders gut für ein gesamtheitliches Monitoring Ihres organischen Rankings über längere Zeiträume hinweg. Auch für einen schnellen Einblick in Ihre Core Web Vitals ist es eine gute Anlaufstelle. 

In der Google Search Console sind aufgezeichnete Messungen über einen Zeitraum von 90 Tagen einsehbar, die auf tatsächlichen Nutzungsdaten basieren. Damit können Sie Ihre Website-Performance längerfristig überwachen und beobachten, ob sich Ihre Messwerte dauerhaft im grünen Bereich befinden, oder ob sich beispielsweise nach bestimmten Eingriffen eine Verbesserung oder gar Verschlechterung Ihrer Werte abzeichnet.

Die Core Web Vitals finden sich im Menü unter dem Reiter “Nutzerfreundlichkeit” in einem separaten Unterpunkt. Über diesen können Sie die Ergebnisse einfach per Klick in nahezu Echtzeit mit nur einem Tag Verzögerung einsehen:

Übersichtsdarstellung in der Google Search Console

Auf der Übersichtsseite erkennen Sie direkt, wie viele “schlechte URLs”, also besonders optimierungsbedürftige, “zu optimierende URLs” und “gute URLs” Sie haben, und wie sich deren Anteil im zeitlichen Verlauf abbildet. Dabei wird wieder zwischen der Auswertung von mobilen Geräten und Desktop-Ansichten unterschieden.

Mit dem Punkt “Bericht öffnen” können Sie sich die Ergebnisse im Detail aufschlüsseln lassen. Der Bericht beruht auf den bekannten drei Messwerten LCP, FID und CLS. Im Core Web Vitals-Bericht wird die URL-Leistung nach Status, Messwerttyp und URL-Gruppe angegeben. Im Bericht können nur indexierte URLs aufgeführt werden. 

Wenn für eine URL keine Mindestmenge an Berichtsdaten für einen dieser Messwerte verfügbar ist, wird sie im Bericht nicht berücksichtigt. Wenn ausreichend Daten für einen Messwert vorliegen, entspricht der Seitenstatus dem Status des Messwertes mit der schlechtesten Leistung.

Es ist zu beachten, dass in der Google Search Console nicht für jede einzelne URL individuelle Werte vorliegen. Grund hierfür ist, dass Google URLs mit denselben Problemen auf Template-Basis zusammenfasst und für jede Problem-Gruppe maximal 20 betroffene Beispiel-URLs zeigt. Ein solcher zusammengefasster Bericht eignet sich gut für eine gezielte Problembehebung.

Bericht teilen und Daten exportieren

Sie können den Bericht mit anderen teilen, indem Sie auf die Schaltfläche “Teilen” klicken. Der geteilte Link bietet Zugriff auf die Ansicht der Problemdetails und auf den Überprüfungsverlauf für das Problem. Auf andere Seiten für Ihre Ressourcen oder auf Ihre Kontoeinstellungen dagegen haben andere damit keinen Zugriff. Auf Wunsch können Sie den Link jederzeit ungültig machen, indem Sie das Teilen für diese Seite einfach deaktivieren.Außerdem können Sie Ihre Berichtsdaten mit der Schaltfläche “Exportieren” sowohl Diagramm- als auch Tabellendaten als eigene Datei lokal abspeichern. Werte, die im Bericht als „~“ (nicht verfügbar) oder „-“ (keine Zahl) angezeigt werden, tauchen in den exportierten Daten als Nullen auf.

Screaming Frog 

Screaming Frog ist ein sogenannter Crawler, mit dem Sie ohne viel Aufwand Daten zusammentragen können, wie sie für SEO-Audits (Content-Audits und auch technische Audits) der eigenen Website samt aller ihrer Unterseiten benötigt werden.

Es lässt sich bequem auf Windows- oder Mac-Computern installieren und bietet mit der kostenlosen Basisversion die Möglichkeit, bis zu 500 URLs zu analysieren, was für viele schlank strukturierte Websites bereits ausreichend ist. Für komplexere Websites lohnt es sich, eine Lizenz für die kostenpflichtige Pro-Version zu erwerben.

Beim Crawlen durchläuft Screaming Frog alle URLs, folgt allen Links und prüft deren Gültigkeit. Dabei sammelt das Crawling Tool sämtliche Informationen über die einzelnen Seiten und bringt so wichtige Einblicke über diese ans Licht, z.B. Meta-Daten, Statuscodes, Snippets, Dateigrößen, Canonicals, Hreflang-Anmerkungen und vieles mehr. 

Ergebnisseite nach erfolgtem Crawl bei Screaming Frog

Das Praktische dabei: Screaming Frog bietet die Möglichkeit, beim Crawlen die Core Web Vitals direkt mit abzurufen. Hierfür müssen Sie das Programm lediglich über eine API (Programmierschnittstelle) mit PageSpeed Insights verbinden: Folgen Sie dazu einfach in den Programmeinstellungen dem Menüpunkt “Configuration > API Access > PageSpeed Insights”. Dort können Sie Ihren API-Schlüssel eintragen, und schon sind die beiden Tools miteinander verbunden.

Darstellung der einzelnen Messwerte bei Screaming Frog

Unter dem Reiter “Page Speed” gibt auch Screaming Frog für jede einzelne URL einen Performance Score als Gesamtwert zwischen 0 und 100 an. Dahinter sind die jeweiligen Einzelwerte zu sehen mit dazugehörigen Sekunden-Angaben zu den Core Web Vitals, ebenso wie einige weitere Messwerte wie den First Contentful Paint oder die Total Blocking Time.

Die detaillierten Ergebnisse des Crawls liefert Screaming Frog in Tabellenform. Sie können diese Ergebnisse auch exportieren, um sie dann in Ruhe z.B. in Excel zu sichten und dort wie gewohnt zu bearbeiten, z.B. mit Befehlen wie etwa “Markiere Zeilen rot, wenn H1 fehlt” oder “Zeige alle URLs mit einem LCP von X”. So lassen sich beispielsweise fehlende Einträge, mehrfach vergebene Meta-Daten oder fehlerhafte Verlinkungen ausfindig machen. 

Hilfestellungen oder konkrete Verbesserungstipps bietet Screaming Frog dagegen nicht an. Vielmehr dient das Tool dem bloßen Auslesen Ihrer Website und der Aufschlüsselung der gesammelten Daten. Es liegt dann also an Ihnen selbst, diese Informationen zu bewerten und daraus entsprechende Maßnahmen abzuleiten; für eine gründliche Auswertung empfiehlt es sich unter Umständen, entsprechende Fachleute mit der Erhebung und Auswertung der Daten zu beauftragen.

Mit seinen umfangreichen Funktionen ist Screaming Frog ein leistungsstarkes Crawling Tool, das einen gesamtheitlichen Einblick in die eigene Website gewährt. Um dieses Werkzeug vollumfänglich nutzen und bedienen zu können, sollten einige SEO-Vorkenntnisse vorhanden sein. Für einen alltäglichen Gebrauch ist das Tool eher ungeeignet.

Lighthouse

Bei Lighthouse handelt es sich um ein von Google entwickeltes Open-Source-Tool, das zu einer beliebigen URL Labormessungen durchführt die Ergebnisse zu einem Report zusammenstellt. Lighthouse ist standardmäßig direkt in den Google Chrome Browser integriert und ist dort in den Entwicklertools zu finden. Es hat sich zu einem nützlichen Werkzeug für einen schnellen Test der Core Web Vitals entwickelt.

Übersichtsdarstellung im Lighthouse Report

Das Tool ermöglicht es, die Website in fünf Kategorien zu untersuchen: Performance, Accessibility, Best Practices, SEO und Progressive Web App, die je nach gewünschter Analyse jeweils vor der Berichterstellung zu- oder abgeschaltet werden können. Die Core Web Vitals sind in der Kategorie “Performance” enthalten. In diesem Bereich können Sie sich dann die einzelnen Kennzahlen aufschlüsseln lassen. Der FID lässt sich mit Lighthouse aufgrund der Labor-Umgebung nicht messen.

Aufschlüsselung der Messergebnisse im Lighthouse Report

Die Performance-Analyse umfasst bei Lighthouse auch Verbesserungsvorschläge. Diese beinhalten einige Möglichkeiten, Ladezeit einzusparen – z.B. das Komprimieren von Bildern, JavaScript oder CSS. 

Da die Reports aus Lighthouse auf live gemessenen Laborwerten beruhen, eignet sich das Tool hervorragend, um beispielsweise während der Entwicklung einer Website schnell und einfach Verbesserungen oder Verschlechterungen messen zu können und darauf direkt reagieren zu können.

Schlechte Werte beim Core Web Vitals-Test – und nun? 

Es ist leider nicht ohne Weiteres möglich, die Messwerte Ihrer Kennzahlen aktiv und schnell wirksam zu verbessern. Zwar gibt es einige Maßnahmen, die sich mittels weniger Klicks gewinnbringend umsetzen lassen – beispielsweise kann es leichte Verbesserungen bringen, hochauflösende Bilder durch kleinere Dateien auszutauschen. Tiefergehende Eingriffe in Ihre Website zum Zweck, Ihre Core Web Vitals zu optimieren und damit Ihre Page Experience zu verbessern, sollten Sie aber Spezialist:innen überlassen. Hierfür sind in der Regel Programmierkenntnisse notwendig.

Wir helfen Ihnen gerne Fragen Sie hier eine kostenlose SEO-Analyse Ihrer Website an!

Fazit

Die Core Web Vitals-Prüfung zu bestehen ist alleine sicherlich nicht das einzige Kriterium, das über Erfolg oder Misserfolg einer Webseite entscheidet. Sie sind aber ein wichtiger Indikator dafür, wie gut diese Seite für Nutzer:innen funktioniert und wirken sich damit auf die Gesamtperformance Ihrer Website aus. Es macht deshalb Sinn, die Metriken regelmäßig zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass sie möglichst im grünen Bereich sind, damit Sie beim Ranking nicht abgestraft werden. Dabei sollten Sie sich nicht nur auf eine Kennzahl konzentrieren, sondern vielmehr die Seitenladezeit als Ganzes im Blick haben.

Die vorgestellten Tools sind hierfür gut geeignet. Dabei bietet es sich an, mit mehreren Werkzeugen parallel zu arbeiten, um eine gründliche Prüfung Ihrer Core Web Vitals vorzunehmen. So identifizieren Sie sowohl technische Fehler als auch Optimierungspotenzial auf Ihrer Website im Hinblick auf die Seitenleistung schnell und ohne viel Aufwand. Vor allem die Kombination von eher oberflächlichen Einblicken z.B. aus den PageSpeed Insights und tiefergehenden Crawling-Tools wie Screaming Frog kann eine gute Ausgangslage für Optimierungsmaßnahmen sein.

Für eine wirklich nachhaltig gute Performance Ihrer Website ist in jedem Fall eine ganzheitliche, übergreifende SEO-Strategie sinnvoll, in der die Core Web Vitals nur einen kleinen Teil ausmachen.

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