Sichtbarkeit erhöhen: Was der Sichtbarkeitsindex bedeutet

Wir erklären Ihnen, was der Sichtbarkeitsindex kann, wo seine Schwächen liegen, wieso er als SEO-Kennzahl so eine große Bedeutung hat und wie Sie Ihre Sichtbarkeit erhöhen können.

Damit potenzielle Kunden auf Ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam werden, ist eine hohe Sichtbarkeit der Website in der Google-Suche essentiell. Mithilfe des Sichtbarkeitsindex können Sie den Erfolg und die Entwicklung Ihrer Domain bewerten und gezielt SEO-Maßnahmen ergreifen, die wiederum die Sichtbarkeit Ihrer Website erhöhen.

Was ist der Sichtbarkeitsindex? 

Der Sichtbarkeitsindex ist ein Indikator für die Sichtbarkeit einer Website in der Google Suche. Er soll anzeigen, wie gut eine Website bzw. eine Domain online für die Keywords aus einem großen Satz an Suchbegriffen insgesamt gefunden wird. So ist es möglich, anhand eines Zahlenwertes die Positionierung dieser Domain in den Suchergebnissen über längere Zeiträume und zwischen Wettbewerbern zu vergleichen.

Der Index wurde 2008 von SISTRIX erfunden und hat sich seitdem als wichtige Kennzahl für die SEO-Analyse etabliert. Mit ihm lassen sich der Erfolg von SEO-Maßnahmen sowie die Auswirkungen von Google Updates auf Ihre Sichtbarkeit sehr genau ermitteln.

Dabei sind die Daten unabhängig von externen Einflüssen, wie zum Beispiel Feiertagen, dem Wetter oder sonstigen Trends. So verändert sich der Sichtbarkeitsindex beispielsweise nicht, nur weil am Black Friday besonders viele Nutzer:innen einen Online-Shop aufrufen, und Netflix wird auch keine Erhöhung des Index feststellen, wenn viele Nutzer:innen im Winter mehr Zeit daheim verbringen, um Serien zu streamen.

Wie sich der Sichtbarkeitsindex einer Domain über einen bestimmten Zeitraum entwickelt hat, lässt sich anhand des Verlaufs der Kurve im Diagramm sehen.

Sichtbarkeitsindex von gelbe-liste.de im Zeitraum von Ende 2019 bis Anfang 2020. Als Ereignis ist hier ein Google Core-Update vom Januar 2020 markiert. (Bildquelle: Sistrix)

Der Sichtbarkeitsindex ist nur im Vergleich verständlich

Während diese Kurve einen Blick darauf zulässt, wie sich die Sichtbarkeit einer Domain entwickelt hat, lässt allerdings der absolute Wert allein keine repräsentative Folgerung über den Ist-Zustand der Domain zu.

Erst der Vergleich mit Ihren Mitbewerber:innen gibt Ihnen einen Hinweis darauf, wie gut oder schlecht Ihr Index-Wert ist. Für Wettbewerbsanalysen ist der Sichtbarkeitsindex ideal – und sogar nötig, wenn es darum geht, den absoluten Wert des Sichtbarkeitsindex korrekt zu interpretieren. 

Sichtbarkeit bedeutet nicht automatisch Traffic

Der Sichtbarkeitsindex wird allerdings auch häufig missverstanden, denn er ist kein Traffic-Index! Zwar geht ein hoher Sichtbarkeitsindex oftmals auch mit hohem Traffic einher, da aber, wie bereits erläutert, externe Faktoren wie Trends oder saisonal bedingte Einflüsse nicht einberechnet werden, kommt es zu Abweichungen.

Der Sichtbarkeitsindex misst den Erfolg Ihrer SEO-Maßnahmen und nicht die Anzahl Ihrer Website-Besucher:innen.

Grenzen des Sichtbarkeitsindex

Der Sichtbarkeitsindex misst nur Ihre Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen und hat demnach sowohl klare Grenzen als auch einige blinde Flecken.

Einen blinden Fleck hat der Sichtbarkeitsindex zum Beispiel womöglich für bestimmte Nischenbranchen. Das Problem liegt hier bei dem zu niedrigen Suchvolumen: Es sorgt dafür, dass Ihre Themen oder Ihre Branche im Keywordset des Sichtbarkeitsindex nicht ausreichend repräsentiert sind.

Longtail-Keywords werden aus dem gleichen Grund insgesamt eher unzureichend mit in den Sichtbarkeitsindex einbezogen. Dabei sind sie durchaus relevant und haben oft sogar eine höhere Conversion-Rate als die Hauptkeywords, da sie das Suchinteresse der Nutzer:innen genauer treffen.

Sie sollten auch nicht vergessen, dass in den Top-Positionen zu ranken noch nicht zwangsläufig für ein hochqualitatives Ranking spricht – dass also Nutzer:innen wirklich auf Ihre Seite kommen und Sie sogar Conversions messen können. Es ist nämlich ebenso wichtig, für die richtigen Keywords zu ranken, die Suchintention der Nutzer:innen mit Ihren Inhalten zu treffen – also zu erreichen, dass sie auf Ihrer Website genau das finden, wonach sie gesucht haben.

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Sie sollten außerdem unbedingt eine hohe Nutzerfreundlichkeit auf Ihrer Seite sicherstellen, das verringert die Absprungrate und erhöht die Verweildauer. Eine positive Nutzererfahrung erhöht auch die Chance auf Conversions.

Auch der tatsächliche über die hohen Positionen generierte Traffic und der Vergleich mit den Mitbewerber:innen sind Faktoren, die Ihnen etwas über die Qualität Ihres Rankings verraten. 

Wie wird der Sichtbarkeitsindex berechnet?

Neben SISTRIX haben mittlerweile auch andere Anbieter Tools entwickelt, um die Sichtbarkeit einer Website zu prüfen. Von größerer Bedeutung sind dabei zum Beispiel XOVI oder Seolytics.

Jeder Anbieter greift dabei für seinen Sichtbarkeitsindex auf leicht unterschiedliche Daten zurück und berechnet diese womöglich leicht anders, da unterschiedliche Algorithmen benutzt werden.

Im Grunde erheben aber alle Tools den Wert auf ähnliche Weise:

  1. Die Suchergebnisse für eine großen Datensatz von Keywords werden erfasst, von denen die wichtigsten (z.B. die ersten 100) Treffer berücksichtigt werden.
  2. Das Auftreten Ihrer Domain in diesen Ergebnissen wird dann nach zwei Faktoren gewichtet:
    • Wie groß ist das Suchvolumen für das jeweilige Keyword?
    • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer:innen auf dieses Suchergebnis klicken? (Dies hängt insbesondere von der Position in den Suchergebnissen ab.)
  3. Die gewichteten Werte für alle Rankings einer Domain werden dann nach einer bestimmten Formel aufsummiert.

Da die Unterschiede in der Berechnung bei verschiedenen Tools natürlich auch zu unterschiedlichen Werten führen, sind sie nur bedingt vergleichbar. Wenn Sie also mehrere Domains miteinander vergleichen möchten, ergibt das nur Sinn, wenn Sie dabei jeweils auf denselben Toolanbieter zurückgreifen. 

Was ist ein guter Wert für die Sichtbarkeit?

Um zu ermitteln, wie gut oder schlecht Ihr Sichtbarkeitsindex ist, sollten Sie idealerweise Ihre Mitbewerber:innen als Vergleich heranziehen. Denn wie bereits erklärt, lässt der absolute Wert allein keine hilfreiche Interpretation zu. 

Zum besseren Verständnis hier ein paar Beispiele:

Wir vergleichen den SISTRIX-Sichtbarkeitsindex von Nike und Adidas. Da beide weltbekannte Sportartikelhersteller sind, lassen sie sich optimal gegenüberstellen:

Wir sehen sofort, dass die Werte relativ ähnlich sind.

Für unser zweites Beispiel schauen wir uns die Sichtbarkeiten von Junglück und Stop The Water While Using Me! an. Beide sind deutsche Naturkosmetik-Hersteller, die auf Tierversuche verzichten. Ihre Branche gehört eher zu den Nischenbranchen, haben also eine deutlich kleinere Zielgruppe:

Junglück hat im Vergleich zu Stop The Water While Using Me! eine deutlich bessere Sichtbarkeit. Verglichen mit dem Unterschied zwischen Nike und Adidas sind die Unterschiede dieser beiden Werte enorm. Deswegen ist auch der Wettbewerber-Vergleich so wichtig.

Natürlich ist der Sichtbarkeitsindex einer Nischenbranche deutlich niedriger als der eines renommierten Sportartikelherstellers. Das bedeutet aber nicht, dass die Sichtbarkeit schlecht ist. Es zählt immer der Vergleich mit den direkten Mitbewerber:innen. 

Die SISTRIX-Toolbox bietet Ihnen mit der Wettbewerber-Funktion die Möglichkeit, die Werte Ihrer besten und schlechtesten Mitbewerber:innen und Ihre eigene Position in diesem Feld zu ermitteln.

Wie lässt sich der Sichtbarkeitsindex erhöhen?

Ihr Ziel sollte nicht die Erhöhung des Sichtbarkeitsindex sein, sondern die Verbesserung Ihrer Rankings bei Google. Bessere Rankings zu mehr von den richtigen Keywords führen letztendlich auch zu einer Verbesserung des Sichtbarkeitsindex.

Aber wie verbessern Sie am besten Ihre Rankings? Zum Beispiel, indem Sie mehr Content produzieren! Das sollte selbstverständlich nicht irgendein Content sein, denn wenn Sie besonders oft gesehen werden möchten, sollte das Ziel die Seite 1 in der Google Suche sein. Das schaffen Sie nur mit einem für Ihre Zielgruppe relevanten und hochqualitativen Content, sogenanntem Content mit Mehrwert.

Blog-Beiträge, Texte, Landingpages, Bilder, Tipps direkt aus der Praxis Ihres Unternehmens: Denken Sie daran, dass es nicht darauf ankommt, viel zu posten und ständig alle Kanäle zu bedienen, sondern jene Themen und Inhalte zu treffen, die für Ihre Zielgruppe wirklich relevant sind und die zugleich aus dem Herzen Ihrer Business-Expertise kommen. Teilen Sie Ihr Wissen und zeigen Sie, dass Sie Ihr Geschäft verstehen.

Damit Sie Ihre Rankings zukünftig verbessern können, sollten Sie außerdem unbedingt eine Konkurrenzanalyse durchführen. Orientieren Sie sich an Ihren erfolgreichsten Mitbewerber:innen und entwickeln Sie daraufhin Ihre eigene SEO-Strategie. Auf diese Weise werden Sie zukünftig bessere Rankings und in der Folge auch einen messbar besseren Sichtbarkeitsindex verzeichnen dürfen.

All das sind einzelne Schritte, die insgesamt Bestandteil einer größeren, ganzheitlichen SEO-Strategie sein sollten – der Sichtbarkeitsindex ist nur ein einzelner, wenn auch hilfreicher Indikator, der Ihnen zeigen kann, wo Ihr Website aktuell steht.

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Warum ist der Sichtbarkeitsindex so bedeutsam?

Der Sichtbarkeitsindex Ihrer Website ist deshalb so interessant und wichtig, weil Sie zum einen sehen können, wie Sie selbst im Vergleich zu Ihren Mitbewerber:innen bei den Suchergebnissen stehen, und weil Sie mit ihm die Entwicklung Ihrer Domain bei Google nachvollziehen können.

So kann der Sichtbarkeitsindex zum Beispiel auch als Warnhinweis dienen. Gab es in letzter Zeit stärkere Schwankungen oder ist der Sichtbarkeitsindex plötzlich gesunken? Dann müssen Sie eventuell gegensteuern.

Oft sind allerdings einfach Google-Updates der Grund für größere Schwankungen, die Toolanbieter markieren solche Ereignisse meist deutlich erkennbar.

Auch ein Relaunch Ihrer Website kann sich als größere Schwankung im Sichtbarkeitsverlauf bemerkbar machen. Für Ihre Website bedeutsame Ereignisse, wie zum Beispiel eben ein Relaunch, sollten Sie auch selbst im Sichtbarkeitsverlauf markieren.

Fazit

Der Sichtbarkeitsindex ist, neben einer Reihe von vielen weiteren relevanten Kennzahlen wie z.B. den Core Web Vitals, für die SEO-Erfolgsmessung von großer Bedeutung. Mit ihm können Sie die Sichtbarkeit Ihrer Website in der Google Suche prüfen, den Erfolg Ihrer SEO-Maßnahmen kontrollieren und haben einen Überblick über die gesamte Entwicklung Ihrer Sichtbarkeit. Auch ungewöhnliche Schwankungen oder ein plötzliches Absinken Ihres Sichtbarkeitsindex lassen sich verlässlich nachvollziehen. Vor allem die Wettbewerbsanalyse ist interessant und kann Ihnen eine gute Hilfestellung für Ihre eigene zukünftige SEO-Strategie bieten.

Trotzdem sollten Sie den Sichtbarkeitsindex niemals allein für Ihre SEO-Analyse betrachten, sondern immer in Kombination mit weiteren bedeutungsvollen SEO-Metriken. Dazu zählen zum Beispiel die Verweildauer und die Absprungrate.

Anhand dieser Zahlen lässt sich sehr gut erkennen, wie die Nutzer:innen mit Ihrer Website interagieren. Der Sichtbarkeitsindex allein kann Ihnen diese Informationen nicht liefern. Wer also seine Website für Suchmaschinen optimieren möchte, muss sich mit einigen Metriken auseinandersetzen, denn nur so können die Stärken und Schwächen einer Seite aufgedeckt werden.

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