Wenn es darum geht, eine Website umzusetzen, ist die Auswahl des richtigen Content Management Systems (CMS) von größter Bedeutung. Besonders in mittelständischen Unternehmen, die sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen für die Wahl eines CMS mitbringen, ist eine sorgfältige Auswahl unumgänglich.
Was ist ein Content Management System?
Ein Content Management System (CMS) ist eine Software, die zur Erstellung und Verwaltung von Inhalten dient. Idealerweise verwaltet sie Inhalte in beliebiger Form: als Texte, Bilder, Videos, PDFs und andere Dateien, ganz egal. Die bestehenden CMS unterscheiden sich dabei zum Teil erheblich darin, wie sie die Informationen speichern und verwalten und in welcher Art und Weise sie die Daten wieder ausgeben.
CMS werden vor allem dazu genutzt, um Websites zu betreiben. Viele Content Management Systeme erlauben inzwischen aber auch die direkte Anbindung von Onlineshops oder anderen Datenbanksystemen. Je komplexer die Anwendung ist, umso gründlicher sollte die Entscheidung für ein CMS begründet sein.
Was macht ein Open Source-CMS aus?
Viele der verbreiteten CMS sind sogenannte Open Source-CMS. „Open Source“ (wörtlich: Offene Quelle) ist Software dann, wenn der Quelltext (also der Programmcode) öffentlich eingesehen werden und auch geändert werden kann. Open Source-Software kann in der Regel kostenfrei genutzt werden, wenn die Lizenzbedingungen eingehalten werden.
Ein wichtiger Vorteil von großen Open Source-Projekten (wie z.B. TYPO3 und WordPress) ist, dass sie meist recht sicher gegenüber Hacker-Angriffen sind, da der Quellcode von vielen Entwickler:innen gesehen und geprüft wird. Auch wenn für Open Source-CMS keine Nutzungs- oder Lizenzgebühren anfallen, ist die Nutzung dennoch mit Aufwänden und Kosten verbunden, um eine korrekte und professionelle Installation und Betreuung zu gewährleisten.
Wie treffe ich die richtige Wahl für ein CMS?
Die Entscheidung für ein bestimmtes CMS lässt sich in der Regel nicht einfach nach einer Checkliste abhaken – je komplexer das angestrebte Projekt ist, umso genauer sollte man auch auf das einzelne CMS, sowie seine Anbindungs- und Erweiterungsmöglichkeiten schauen. Auch die Kosten für die Einrichtung sollten nicht allein entscheidend sein, denn die vergleichsweise günstige Erstinstallation eines Systems kann sich später in erheblichen Mehrkosten bei Betreuung oder Erweiterung rächen.
Egal, ob Website-Relaunch, ganz neue Unternehmenspräsenz oder Portal für Kund:innen l – die Auswahl an Systemen ist groß. Um einen Überblick zu bekommen, lohnt es sich, vor allem die verbreiteten CMS-Systeme näher zu betrachten und sich bestimmte Kriterien für die CMS-Auswahl zu geben.
Nach einer ersten Recherche stößt man fast unausweichlich auf TYPO3 oder WordPress. In Deutschland sind diese beiden Open Source-Lösungen weit verbreitet, und viele Agenturen sind in der Lage, Websites auf Basis dieser Content Management Systeme umzusetzen und zu betreuen.
Obwohl die beiden CMS auf stark unterschiedlichen Konzepten basieren, sind Ihre Unterschiede auf den ersten Blick nicht ohne weiteres erkennbar.
Wir wollen deshalb die beiden Systeme anhand zentraler Kriterien und Anwendungsfälle vergleichen, um Ihnen so bei der Entscheidung für das eine oder das andere CMS zu helfen.
Wir unterstützen Sie gerne Ihre Agentur für TYPO3 und WordPress
TYPO3 und WordPress: verschiedene Konzepte
CMS ist nicht gleich CMS. Um die beiden Open-Source-Lösungen vergleichen zu können, muss man vor allem eines verstehen: Die Systeme verfolgen unterschiedliche Konzepte.
WordPress: Ein Blogsystem wird groß
WordPress wurde ursprünglich als Blogsystem geplant. Das bedeutet: Es sollte ohne großen Aufwand eingerichtet werden können und dann einen Rahmen bieten, in dem neue Beiträge – Texte, Bilder, Videos – in einem Blog leicht und schnell publiziert werden können. So wird WordPress auch heute vielfach noch genutzt, es gilt als eines der besten Blog-Systeme auf dem Markt.
Gleichwohl hat WordPress sich seit 2003 und insbesondere durch die Einführung des Gutenberg Editors 2018 zu einem vollwertigen CMS entwickelt. Vielen Websites, die mit dem System erstellt worden sind, merkt man den “Blogcharakter” von WordPress nicht mehr an. Dazu hat auch beigetragen, dass das System mit einer unüberschaubaren Zahl (mittlerweile knapp 60.000) Plugins erweitert werden kann. Die Bandbreite der Plugins reicht von Ergänzungen für kleine Funktionen, bis hin zu kompletten Shopsystemen, die engmaschig in das System integriert werden.
Nach aktuellen Schätzungen werden über 40% aller Websites weltweit werden inzwischen mit WordPress betrieben.
Designwechsel per Knopfdruck?
WordPress bietet die Möglichkeit, über sog. “Themes” das Design einfacher Websites mit wenigen Klicks komplett umzustellen: Vorgefertigte Seitenlayouts können per Knopfdruck installiert und aktiviert werden.
Webdesign von der Stange bringt allerdings auch Nachteile mit sich: Viele der avancierteren Themes (also Designs) für WordPress benötigen in der Regel diverse Plugins, um einwandfrei funktionieren zu können, die oft direkt von den Theme-Anbietern mit angeboten werden. Verlässt man sich auf diese Funktionalitäten, kann so eine große Abhängigkeit vom Theme-Anbieter entstehen.
Eine hohe Anzahl verwendeter Plugins kann sich auch erheblich negativ auf die Performance der Website auswirken. Zugleich lassen sich bestehende Themes, vor allem kommerziell angebotene, oft nur schwer anpassen und je mehr Möglichkeiten sie bieten, desto komplexer sind sie aufgebaut. Die Folge: Man ist sehr stark an die Möglichkeiten des Themes gebunden. Will man diese erweitern oder verändern, entfällt ggf. die Möglichkeit, die Themes auf die neueste Version zu updaten.
Doch gerade bei komplexen Websites sind oft individuelle Anpassungen nötig, weshalb es sich hier häufig lohnt, ein eigenes Theme, sowie eigenes Webdesign zu entwickeln, welches dann genau an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.
Flexibilität bringt Ballast
In den vergangenen Jahren sind immer mehr Page-Builder-Plugins entstanden. Sie bieten eine flexible Möglichkeit, den Aufbau einer Website selbst zu bestimmen, indem sie den Nutzer:innen die Möglichkeit anbieten, sich das Design ihrer Website mit Elementen wie aus einem Baukasten zusammenzustellen.
Um diese Flexibilität und alle denkbaren Designs zu ermöglichen, bringen sie aber auch sehr viel Ballast mit: Der Quellcode vieler damit erstellter Seiten wird aufgeblasen, was negative Auswirkungen auf die Performance der Webseite haben kann.
Zusammen mit anderen Faktoren wie Hosting, der Optimierung von Bildern auf der Website und der Nutzung von Plugins gilt es auch den eigenen Komfort und die Flexibilität bei der Pflege der Website gegen ihre Geschwindigkeit abzuwägen. Das ist kein unwichtiger Faktor: Eine schnelle Website freut die Nutzer:innen ebenso wie Google und ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Website.
TYPO3: Ein CMS von Anfang an
TYPO3 ist, anders als WordPress, von Anfang an (also seit 1997) als Content Management System geplant worden, das mit größeren Mengen (auch statischer) Inhalte umgehen sollte. Die Verwaltung und Strukturierung zahlreicher Seiten, Bilder und anderer Medien: All das ist bei TYPO3 fester Bestandteil des Systems.
Da das CMS von Anfang an dafür gedacht war, unterschiedlichste Websites darstellen zu können, macht es den Nutzer:innen nur sehr wenige Vorgaben. Der Fokus liegt auf unterschiedlichen Inhaltselementen, die sowohl auf Seiten aber auch innerhalb der Website miteinander verknüpft werden können.
Templates und Design haargenau angepasst
Für die korrekte Darstellung bedeutet das: Templates (also Gestaltungsvorlagen für das Design einzelner Seiten) können haargenau auf Corporate Identity und Seitendesign angepasst werden, müssen aber eben auch komplett selbst erstellt werden. Es gibt zwar auch vorgefertigte Templates, aber diese einzurichten ist ein vergleichsweise aufwändiger Prozess, der außerdem von Entwickler:innen vorgenommen werden muss.
Ein eigenes Webdesign, das genau an die Anforderungen Ihrer Website ausgelegt ist, ist daher sehr sinnvoll und oft auch weniger aufwändig als die Verwendung eines bestehenden Templates. Programmierkenntnisse sind auf jeden Fall vonnöten. Wer diese nicht mitbringt, sollte die Umsetzung erfahrenen Webentwickler:innen oder einer Agentur überlassen, um ein professionelles Ergebnis zu gewährleisten.
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TYPO3 und WordPress: direkter Vergleich
Wir haben es also bei den beiden CMS-Lösungen mit grundverschiedenen Systemen zu tun; das macht eine Gegenüberstellung nicht ganz einfach. Da WordPress zunehmend auch als CMS für den Mittelstand eingesetzt wird, möchten wir dennoch einen Vergleich wagen.
Wir wollen aufzeigen, welche Vor- und Nachteile sich aus der Nutzung von TYPO3 und WordPress für Website-Betreiber:innen ergeben und welche Faktoren bei der Auswahl entscheidend sind. Damit Ihre Website genau das CMS bekommt, das am besten zu ihr passt.

Der Vergleich auf einen Blick
| TYPO3 | WordPress | |
| Sicherheit | Standardmäßig hohe Sicherheit, kontrollierte Extensions | Durch Bekanntheit ein beliebtes Ziel für Angriffe; Sicherheitsrisiken vor allem durch Plugins |
| Benutzerfreundlichkeit | Flexibel und individuell konfigurierbar; Komplexität erfordert umfassende Einführung der Redakteur:innen | Einfache Content-Pflege, Übersichtlichkeit für komplexe Seiten eingeschränkt |
| Performance | Kommt gut mit großen Datenmengen klar, benötigt aber stärkeren Server | Plugins und Pagebuilder sorgen schnell für schlechtere Performance |
| Kosten | System-Update in der Regel zeit- und kostenintensiv | Update prinzipiell kostenlos möglich, Plugins u.U. kostenpflichtig, professionelle Unterstützung meist empfehlenswert |
| Internationalität | Multi-Domain-Handling und Mehrsprachigkeit fest vorgesehen | Multisite-Option vorhanden, Mehrsprachigkeit muss nachgerüstet werden und erzeugt hohen administrativen Aufwand |
| Erweiterbarkeit | Mehr als 1.500 offizielle und geprüfte Extensions; Einsatz erfordert Aufwand durch Entwickler:innen; viele Möglichkeiten, das System durch typoscript zu programmieren | Knapp 60.000 Plugins, Einsatz unproblematisch möglich. Qualität und Sicherheit oft nicht geprüft. |
| Benutzer- und Rechteverwaltung | Komplexe Verwaltung von Rechten und Rollen; Mandantensystem | Wenige Rechte und Rollen fest vorgesehen; Erweiterung über Plugins kann für Sicherheit problematisch sein |
| Workflows | Workflows im System vorgesehen | Kann mit Plugins nachgerüstet werden |
| Zukunftstauglichkeit (Updates) | Breite Community mit zuverlässigen Updates und klarem Terminplan | Breite Community; Updates und Betreuung für einzelne Plugins nicht immer gesichert |
| SEO | Basis-SEO-Funktionen sind fest integriert, Extensions können diese erweitern. | Viele SEO-Funktionen vorhanden, können durch gut erprobte Plugins erweitert werden |
| Headless | Headless-Funktionen über Extensions dank strikter Trennung von Inhalt, Struktur und Darstellung gut umsetzbar | Headless-Funktionen über REST-API und Plugins gut umsetzbar; für komplexe Systeme begrenzt nutzbar |
Vergleichskriterien im Detail
- Sicherheit
- Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität bei Inhaltspflege
- Performance
- Kosten
- Internationale Ausrichtung
- Workflow-Unterstützung
- Erweiterbarkeit
- Benutzer- und Rechteverwaltung
- Zukunftstauglichkeit
- SEO-Funktionen
- Headless-Funktionalität
Entscheidend: Sicherheit
Eine Website ist heute mehr als die digitale Visitenkarte eines Unternehmens. Daher steht es außer Frage, dass man diese nach bestem Wissen und Gewissen vor Fremdeinwirkungen schützen muss.
Hacker-Angriffe verursachen nicht nur Ärger, Verwaltungsaufwand und Kosten, sie gefährden auch das Image des Unternehmens und können als potentielles Einfallstor in die digitale Infrastruktur der ganzen Firma dienen. Sie können darüber hinaus zu finanziellen Schäden führen, indem sie Kontaktanfragen oder ganze Bestellungen verhindern. Daher ist es entscheidend, sich bei der Wahl eines CMS vor allem mit dessen Sicherheit zu befassen.

TYPO3 bietet standardmäßig eine hohe Sicherheit, die bereits in der Basiskonfiguration als integrales Element berücksichtigt wird.
Eine große Entwicklergemeinde verbessert kontinuierlich die Sicherheit des Systems, zudem behebt das TYPO3-eigene Security Team aufkommende Sicherheitslücken und untersucht eingereichte Extensions auf Schwachstellen. Die kontinuierliche Wartung und Betreuung ist dennoch wichtig, da die regelmäßigen Sicherheitsupdates natürlich auch eingespielt werden müssen.
Ein entscheidender Vorteil ist, dass TYPO3 vor allem im deutschsprachigen Raum und in Europa verbreitet ist. Auf diese Weise und mit “nur” rund 500.000 Installationen ist das System im internationalen Vergleich kein besonders attraktives Ziel für willkürliche Angriffe durch Hacker.Der Backend-Login lässt sich außerdem über die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung gezielt absichern – seit Version v11.1 ist das im System verankert, für ältere Fassungen des Systems gibt es entsprechende Extensions. Dabei erfolgt ein Login nicht nur über Benutzername und Passwort, sondern zusätzlich gerätebasiert über ein Mobiltelefon oder einen USB-Stick.

Mehrere Millionen Installationen weltweit, 60% Marktanteil bei CMS-gestützten Websites – die internationale Bekanntheit von WordPress wird hier zu einem Nachteil, denn sie macht aus dem System ein beliebteres Ziel für automatisierte Angriffe durch Bot-Netzwerke und Hacker.
Sicherheitslücken entstehen insbesondere dann, wenn viele Plugins eingesetzt werden, denn diese werden meist nicht vom zentralen Entwicklungsteam betreut und nicht alle werden von ihren Entwickler:innen konsequent gepflegt.
Website-Betreiber:innen müssen das System kontinuierlich auf dem aktuellsten Stand halten und dessen Sicherheit regelmäßig kontrollieren. Ein sicheres System zu gewährleisten ist dadurch viel aufwändiger.
Updates für das CMS und die Plugins können auch automatisiert eingespielt werden – das klappt jedoch nicht immer reibungslos und kann dazu führen, dass die gesamte Website anschließend nicht mehr genutzt werden kann. Je individueller und größer Ihre Website ist, desto mehr raten wir dazu, manuelle Updates von Expert:innen durchführen zu lassen.
Aber: Mit geeigneten Plugins lassen sich Login und andere wichtige Systemzugänge deutlich stärker absichern als in der Grundinstallation vorgesehen.
Fazit: Wenn es um Sicherheit geht, punktet TYPO3. Das CMS schenkt diesem Aspekt die Aufmerksamkeit, die er verdient. Die Entwickler:innengemeinde um TYPO3 sorgt mit ihrem Support für ein CMS, bei dem Sicherheitslücken eher selten zum Problem werden.
Benutzerfreundlichkeit
Qualifiziertes Fachpersonal für die Website-Pflege ist nicht in jedem Unternehmen selbstverständlich. Das intuitive und einfache Verwalten und Pflegen der Website-Inhalte ist je nach Unternehmen ein wichtiges Argument für die Auswahl eines CMS.
In einigen Punkten schenken sich die Systeme nichts – sowohl TYPO3 als auch WordPress ermöglichen den Nutzer:innen grundsätzlich das Arbeiten in sogenannten WYSIWYG-Editoren (abgekürzt für “What You See Is What You Get”: in etwa “Was du siehst ist auch das, was du bekommst”), in denen Formatierung und Erscheinungsbild von Text und Seitenaufteilung schon bei der Eingabe sichtbar werden. Etwas präziser ist die Bezeichnung als “Rich Text Editoren”, also Editoren für um Formatierungsanweisungen “angereicherten” Text. So ist die Inhaltspflege problemlos möglich und erlaubt, je nach System, schon eine klaren Blick darauf, wie die Inhalte auf der Website erscheinen werden.
Auch Metadaten können bei beiden Systemen manuell eingegeben werden. Unterschiede gibt es bei den Open-Source-Lösungen trotzdem.

Durch seinen Funktionsumfang empfiehlt sich bei TYPO3 meistens eine umfassende Einführung der Redakteur:innen in das System.
Sein Aufbau bringt jedoch den Vorteil, dass das CMS durch Webentwickler:innen flexibel anpassbar und individuell konfigurierbar ist. Das Backend lässt sich auf die benötigten Eingabefelder reduzieren und dadurch für Anwender:innen schlank und einfach halten.
Die Inhalte der einzelnen Seiten sind im System in einem Verzeichnisbaum angelegt, welcher der hierarchischen Struktur der Website entspricht – Sie finden die Inhalte im Backend also in der Sitestruktur dort, wo sie auch die Nutzer:innen auf der Website antreffen. Die Einführung der TYPO3-Version 14 mit KI-Integration zielt darauf ab, die Benutzererfahrung weiter zu optimieren. Dabei unterstützt die KI beispielsweise bei der automatischen Texterstellung, der Bildauswahl oder der inhaltlichen Strukturierung und entlastet so Redakteur:innen im Arbeitsalltag.

Gerade durch die geringe Einarbeitungszeit und bequeme Content-Pflege ist WordPress als CMS weit verbreitet. Mit dem Gutenberg Editor, der Ende 2018 mit WordPress 5.0 den bestehenden TinyMCE-Editor ersetzt hat, können Redakteur:innen Seiten deutlich flexibler erstellen. Dieser simple Page-Builder ist gerade dann von Vorteil, wenn komplexere Seiten-Layouts zu pflegen sind.
Mit bestimmten Page-Builder-Plugins lassen sich auch umfangreiche Inhaltsseiten direkt im Frontend der Website bearbeiten.
Die Struktur der Website wird im Backend von WordPress nur sehr eingeschränkt abgebildet, was gerade bei vielen Einzelseiten dazu führen kann, dass die Verwaltung der Inhalte unübersichtlich wird. Und will man eine Seite duplizieren, so muss auch diese Funktion per Plugin nachgerüstet werden. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass WordPress mit Version 6.8 bedeutende Verbesserungen im Block-Editor eingeführt hat, die die Erstellung und Verwaltung von Inhalten deutlich vereinfachen.
Fazit: Einmal richtig aufgesetzt, ist eine benutzerfreundliche Inhaltspflege bei beiden Systemen gegeben. Außerdem ist es in beiden CMS möglich, individuelle Seitentypen zu erstellen. Das vereinfacht die Inhaltspflege häufig genutzter Seiten erheblich, wie z.B. bei Produkten oder Referenzen.
Performance und System-Umgebung
Über schnelle Ladezeiten freuen sich nicht nur die Nutzer:innen: Auch Suchmaschinen belohnen Websites mit guten Rankings, wenn sie schnell laden.
Da die Performance stark von technischen Faktoren wie Server, Caching und Komprimierung abhängt, ist ein systembasierter Vergleich zwischen WordPress und TYPO3 schwierig. Es kommt insbesondere darauf an, inwieweit das CMS die Performance von sich aus unterstützt und wo Betreiber:innen selbst tätig werden müssen.

Mit großen Datenmengen umzugehen, stellt für TYPO3 kein großes Problem dar. Das System bringt von Haus aus ein eigenes Caching-Framework mit; auch mit entsprechenden Cache-Extensions lassen sich Performance-Schübe erreichen. Grundsätzlich erfordert TYPO3 standardmäßig allerdings einen stärkeren Server als WordPress.
Das ist bei der Wahl des Hosting-Anbieters zu berücksichtigen, auch wenn heutige Hosting-Angebote diese Anforderungen selbst im mittleren Preissegment meist übertreffen.

WordPress möchte von Natur aus schlank und schnell bleiben. Oft werden jedoch Dutzende Plugins eingesetzt – das führt rasch zu massiven Performance-Einbußen. Ähnlich verhält es sich bei vorgefertigten Themes und Page-Buildern, die für mehr Komfort viel unnötigen Code laden, häufig auf Kosten der Performance.
Das Angebot an Cache-Plugins ist zwar groß, allerdings können nicht alle die Seitenaufrufe spürbar beschleunigen. Mit WordPress 6.8 hat das CMS allerdings signifikante Performance-Verbesserungen eingeführt, darunter spekulatives Laden, was die Ladezeiten reduziert. Spekulatives Laden ist eine fortschrittliche Optimierungstechnik, bei der das CMS vorzeitig und vorausschauend Daten und Ressourcen lädt, die der/die Nutzer:in voraussichtlich als nächstes anfordern wird. Dies geschieht basierend auf maschinellem Lernen und Analysen des bisherigen Nutzerverhaltens.
Fazit: Die Performance hängt zu einem großen Teil davon ab, in welcher Umgebung das CMS läuft. Der souveräne Umgang mit großen Datenmengen und schlanken Templates lassen TYPO3 auch hinsichtlich Performance glänzen. Mit einem schlanken Theme und bedacht eingesetzten Plugins ist dies aber auch mit WordPress möglich.

Kosten
Ein großer Vorteil von Open Source-Lösungen wie TYPO3 und WordPress ist, dass keine Lizenzgebühren Kosten
Ein großer Vorteil von Open Source-Lösungen wie TYPO3 und WordPress ist, dass keine Lizenzgebühren anfallen. Kostenlos ist ein Betrieb der Systeme jedoch trotzdem nicht. Die Entscheidung, ob die Realisierung einer Website von einer Agentur übernommen oder in-house abgewickelt wird, beeinflusst die Kosten bereits maßgeblich.
Aber auch wenn die Realisierung und Betreuung von einer Agentur übernommen wird, gibt es bei den Kosten nicht nur Unterschiede zwischen den Agenturen (z.B. bei Leistungsumfang und Stundensätzen), sondern auch bei den CMS. Hier machen sich wieder die unterschiedlichen Konzepte bemerkbar:
Vergleicht man die Kosten auf Basis jeweils individuell entwickelter Templates und nutzt kein vorgefertigtes Theme/Design, so sind die Kosten bei ähnlicher Funktionalität nicht unbedingt unterschiedlich.
Erwartet man im Weiteren eine flexible Inhaltspflege in Form verschiedener Inhaltselemente, muss diese bei individuellen Templates auch bei WordPress entsprechend hinterlegt bzw. integriert werden.
Zu erheblichen Unterschieden kommt es lediglich, wenn man zwei unterschiedliche Konzepte vergleicht, also eine individuelle Gestaltung und Entwicklung und den Einsatz eines vorgefertigten Themes/Designs. Was sprichwörtlich heißen würde, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Trotz allem sollten ein paar Unterschiede zwischen den Systemen erwähnt werden, die sich auf die Kosten auswirken können.

Für ein System-Update fallen bei TYPO3 meist Kosten an. Diese sind davon abhängig, wie komplex das TYPO3-System, aber auch der Aufbau der Website ist. Je länger ein System nicht kontinuierlich auf dem neuesten Stand gehalten wurde, umso aufwändiger fällt auch das einzelne Update aus, zumal ggf. Anpassungen vorgenommen werden müssen, falls Funktionalitäten weggefallen oder hinzugekommen sind.

WordPress stellt Anwender:innen kostenlose Updates bereit, die zwar theoretisch mit wenigen Klicks erledigt und in der Regel auch von Nicht-Entwickler:innen vorgenommen werden können, allerdings empfehlen wir auch hier die Durchführung durch Expert:innen, um Probleme zu vermeiden.
Auch bei WordPress kann ein Update zur Folge haben, dass bestimmte Funktionen nicht mehr in gleicher Weise zur Verfügung stehen; hier sind ggf. Anpassungen an den Plugins oder Themes notwendig, um die volle Funktionalität einer Website zu erhalten. Darüber hinaus können je nach Anforderungen beim Kauf von Website-Themes und Plugins Kosten auftreten.
Fazit: WordPress erweckt zwar den Eindruck, man könne Updates unproblematisch und kostenlos durch die Anwender:innen vornehmen lassen, jedoch können auch hier technische Schwierigkeiten auftauchen und Kosten entstehen. Bei TYPO3 müssen Updates von Entwickler:innen durchgeführt werden; Betreiber:innen können zwar auf das eine oder andere Update verzichten, allerdings kann das zu Einschränkungen v.a. bei der Sicherheit führen und macht spätere Updates aufwändiger und teurer. Es empfiehlt sich, beide System stets von Profis up-to-date halten zu lassen – bei sicherheitskritischen Updates ebenso wie bei Hauptversionen.
Internationales & Mehrsprachigkeit
Egal ob nativ verankert oder über Erweiterungen integriert – mit mehreren Sprachen umzugehen, ist für die gängigen CMS-Systeme kein Problem. Unterschiede zwischen den CMS vergrößern sich jedoch, sobald es darum geht, mehrere Domains und Sprachen zentral über ein einziges CMS zu steuern.

Das Multidomain-Handling ist fest im Kern von TYPO3 verankert. Dabei ist es egal, ob im Back- oder Frontend mit verschiedenen Sprachversionen gearbeitet wird – beides ist problemlos möglich. Strukturbäume bleiben übersichtlich, da keine Seiten doppelt angelegt werden müssen.
Das macht TYPO3 zu einer durchdachten Enterprise CMS-Lösung, die selbst den höchsten Anforderungen gewachsen ist.

WordPress bietet mit der “Multisite”-Option die Möglichkeit, Websites auf mehreren Domains oder Subdomains über eine einzelne WordPress-Instanz zu verwalten. Mehrsprachigkeit wird allerdings bislang nicht nativ unterstützt, dies muss über Plugins nachgerüstet werden. Der Aufwand zur Betreuung einer Multidomain-Site in mehreren Sprachversionen ist dadurch hoch und erfordert in jedem Fall die Expertise von Entwickler:innen.
Dies kann auch deshalb wichtig sein, weil einige Plugins nicht für die Nutzung mit der Multisite-Option eingerichtet sind.
Fazit: Wenn es um Mehrsprachigkeit und die Nutzung mehrerer Domains geht, trumpft TYPO3 deutlich auf. Betreiber profitieren vom Multidomain-Handling und behalten auch bei mehreren Sprachversionen den Überblick. Bei WordPress muss ein entsprechendes Setup insbesondere für Fazit: Wenn es um Mehrsprachigkeit und die Nutzung mehrerer Domains geht, trumpft TYPO3 deutlich auf. Betreiber:innen profitieren vom Multidomain-Handling und behalten auch bei mehreren Sprachversionen den Überblick. Bei WordPress muss ein entsprechendes Setup insbesondere für Mehrsprachigkeit mittels Drittanbieter-Plugin hergestellt und konfiguriert werden.
Workflows
Für die Arbeit von Redakteur:innen ist es sehr hilfreich, wenn das CMS bereits vorhandene Workflows unterstützt, also zum Beispiel die Möglichkeit bietet, Freigabeprozesse direkt innerhalb des Systems abzubilden. So können wiederkehrende Arbeitsschritte strukturiert und komplette Vorgänge festgelegt werden.
Bei TYPO3 ist es kein Problem, Artikel von mehreren Redakteur:innen erstellen, bearbeiten und freigeben zu lassen und dies nach fest vorgegebenen Arbeitsabläufen zu organisieren. Freigabeprozesse und Workflows lassen sich so leicht anlegen. Bei WordPress ist dies eine Funktionalität, die sich inzwischen mit (kostenpflichtigen) Plugins zumindest teilweise nachbilden lässt.
Erweiterbarkeit – Plugins, Extensions und mehr
Jedes Unternehmen hat spezifische Anforderungen und Wünsche an seine Website, die sich nicht immer mit den “Bordmitteln” eines CMS sofort umsetzen lassen. Bildergalerien oder Kontaktformulare sollen eingefügt, Erweiterungen für die Suchmaschinenoptimierung integriert, vielleicht ein Shopsystem angebunden werden – mit den Plugins von WordPress und den Extensions von TYPO3 ist das und mehr möglich.
Die Vielfalt an Erweiterungen bei WordPress und TYPO3 zeigt, welche Funktionen abseits der CMS-Basiskonfiguration möglich sind. Bei der Installation jedoch unterscheiden sich die Systeme.

TYPO3 ist standardmäßig leicht zu erweitern und dadurch gut geeignet für umfangreiche Seiten- und Dateistrukturen. Mehr als 6.000 offizielle Extensions stehen Betreiber:innen bei TYPO3 zur Verfügung. Diese werden über die TYPO3 eigene Programmiersprache typoscript konfiguriert und eingebunden.
Die Extensions müssen allerdings stets von Entwickler:innen in das System integriert und ggf. angepasst werden; dafür ist eine detaillierte Kenntnis des CMS vonnöten. Bei TYPO3 bedeutet die Erweiterung durch Extensions daher einen spürbaren Zeit- und Entwicklungsaufwand.Mit typoscript als Konfigurationssprache lässt sich zudem die Ausgabe der Website-Inhalte auf vielfältige Weise steuern und programmieren.

WordPress lebt von den mehr als 60.000 Plugins, da die Basiskonfiguration kaum alle Anforderungen der Betreiber:innen abdeckt. Die Installation erfolgt über einen eigenen Bereich im Backend und kann leicht und komfortabel, auch ohne detaillierte technische Kenntnisse, durchgeführt werden.
Zu beachten ist jedoch, dass die Qualität der Plugins oft nicht geprüft wird und es aufwändiger als bei TYPO3 sein kann, individuelle Anpassungen durchzuführen oder maßgeschneiderte Erweiterungen zu integrieren bzw. bestehende Plugins anzupassen.
Fazit: Für beide Systeme gibt es eine Vielzahl an Erweiterungen; die Anwendung und Einbindung Fazit: Für beide Systeme gibt es eine Vielzahl an Erweiterungen. Die Anwendung und Einbindung erscheint auf den ersten Blick bei TYPO3 aufwändiger zu sein, Anpassungen sind aber gerade bei WordPress oft auch sehr aufwändig; bei diesem System gilt es auch immer genau hinzusehen, ob die vorhandenen Plugins in Sachen Qualität und Sicherheit ausreichend sind. Bei beiden Systemen ist es mit ähnlichem Aufwand möglich, eigene, maßgeschneiderte Erweiterungen zu erstellen.
Benutzer- und Rechteverwaltung
Je größer das Unternehmen ist, desto mehr Benutzerrollen muss das CMS für gewöhnlich abbilden. Entwickler:innen und Redakteur:innen haben unterschiedliche Bedürfnisse und sollten daher unterschiedliche Rechte für System und Inhalte bekommen. Die einen brauchen nur Lesezugriff, die anderen müssen auch die Seitenstruktur bearbeiten können. Freelancer und Praktikant:innen erhalten wiederum andere Rechte. Ganz schön viele Unterschiede, mit denen das CMS umgehen muss.

Ob im Backend oder Frontend – TYPO3 geht geschickt mit jeder noch so komplexen Rechteverwaltung um. Rechte und Rollen der Benutzer:innen lassen sich detailliert festlegen und differenzieren. Zudem ist es möglich, Mandanten zu ernennen, so dass innerhalb einer TYPO3-Installation mehrere Websites mit jeweils verschiedenen Benutzer:innen verwaltet werden können.
In mehrstufigen Freigabeprozessen und Workflows lassen sich Rechte so vergeben, dass die Zuständigkeiten und Berechtigungen jeweils klar verteilt sind und so interne Abstimmungsprozesse auch im CMS systematisch abgebildet werden können.

WordPress bringt nur eine kleine Anzahl von fest vorgegebenen Rechten und Rollen mit, die durch Plugins verändert oder erweitert werden können. Dadurch eignet sich das CMS nur eingeschränkt für die Benutzerverwaltung im Front- und Backend.
Erweiterungen schaffen zwar Abhilfe, bringen aber gerade bei diesem sensiblen Thema ein gesteigertes Risiko für Sicherheitslücken mit sich.
Fazit: TYPO3 ist ideal für Unternehmen, die vielfältige und differenzierte Rechte und Rollen in ihrem CMS zu vergeben haben. Wer mit wenigen vordefinierten Nutzerrollen zufrieden ist, kann auf WordPress setzen. Allerdings mit der Einschränkung, dass sie sich bei steigenden Anforderungen mit Fazit: TYPO3 ist ideal für Unternehmen, die vielfältige und differenzierte Rechte und Rollen in ihrem CMS vergeben wollen oder müssen. Wer mit wenigen vordefinierten Nutzerrollen zufrieden ist, kann auf WordPress setzen. Allerdings mit der Einschränkung, dass man sich bei steigenden Anforderungen mit entsprechenden Plugins auseinandersetzen muss.
Welches CMS ist zukunftstauglich?
TYPO3 und WordPress sind quelloffene CMS-Lösungen, die keinem Unternehmen gehören, was den Einsatz sehr unabhängig macht. Um beide Content-Management-Systeme haben sich große Communities gebildet, die sie stets aktualisieren und weiterentwickeln.
Um zu bewerten, wie sicher die Versorgung des jeweiligen Systems mit Updates und Aktualisierungen in der Zukunft sein wird, ist es vor allem entscheidend, wie groß die Community ist, die sich kontinuierlich und zuverlässig mit der Weiterentwicklung des Systems beschäftigt. Hier bewegen sich die beiden populären Systeme in ähnlichen Bereichen: Sowohl TYPO3 als auch WordPress stützen sich auf starke und engagierte Communities, die sich leidenschaftlich darum kümmern, dass die Systeme auf dem aktuellsten Stand bleiben und Support liefern.
Auch das Thema KI-Integration rückt immer mehr in den Fokus. So lassen sich beispielsweise bei TYPO3 Textentwürfe, Meta-Daten, Teaser oder Übersetzungen mithilfe von KI generieren. Bei WordPress lässt sich mit KI nicht nur die Texterstellung erleichtern, auch Bildoptimierung ist möglich oder die Bereitstellung von Chatbots mit KI-Features.
Gerade bei WordPress ist es wichtig, auch bei den verwendeten Plugins genau darauf zu achten, wie zukunftstauglich die dahinterstehende Community ist. Viele Plugins werden nur von einzelnen Entwickler:innen betreut, hinter anderen stehen ganze Unternehmen, die die kontinuierliche Weiterentwicklung garantieren.
SEO-Funktionen
Die Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung gehören zu den wichtigsten Funktionen eines CMS, denn nur eine Website, die auch gefunden wird, kann ihre Wirksamkeit wirklich entfalten. Sowohl WordPress als auch TYPO3 haben sich schon seit langer Zeit konsequent darauf eingestellt.

TYPO3 hat schon seit einigen Versionen die wichtigsten SEO-Funktionen fest mit integriert, sodass Meta-Informationen wie title und description für jede Seite eingetragen werden können. Weitere Funktionalitäten können problemlos über Extensions hinzugefügt werden, sodass einer soliden Suchmaschinenoptimierung nichts im Wege steht.

Auch in WordPress sind wichtige SEO-Elemente bereits in der Basiskonfiguration integriert, das ganze SEO-Potential der Website kann aber erst durch den Einsatz entsprechender Plugins entfaltet werden.
Fazit: In Sachen SEO gibt es zwischen TYPO3 und WordPress kaum Unterschiede, da mit entsprechenden Extensions bzw. Plugins alle wichtigen Funktionen genutzt werden können.
Headless-Funktionalität
Für zukunftstaugliche Weblösungen gewinnt das Konzept des Headless CMS zunehmend an Bedeutung. Dabei wird das Backend, also die Inhaltsverwaltung, vollständig vom Frontend – also der Darstellung – entkoppelt. Inhalte werden per API bereitgestellt und können von unterschiedlichsten Frontends (Websites, Apps, Terminals etc.) ausgegeben werden. Dieses Konzept ermöglicht eine höhere Flexibilität und Zukunftssicherheit, erfordert allerdings auch ein Umdenken in der Systemarchitektur und mehr technisches Know-how.
TYPO3 ist als Enterprise-CMS auf komplexe Anforderungen vorbereitet – und das zeigt sich auch bei der Headless-Funktionalität. Zwar ist TYPO3 klassisch monolithisch aufgebaut, aber TYPO3 lässt sich als Headless CMS betreiben. Über dedizierte Erweiterungen wie headless, typo3/graphql oder restapi lassen sich Inhalte strukturiert und performant via API bereitstellen. Auch die Konfiguration auf bestimmte Datenformate (z. B. JSON) oder Frameworks (z. B. React, Vue.js oder Angular) ist über entsprechende Schnittstellen möglich.
Dank seiner strikten Trennung von Inhalt, Struktur und Darstellung eignet sich TYPO3 besonders gut für Headless-Projekte mit klar definierten Anforderungen und hoher Komplexität – etwa bei mehrsprachigen Plattformen oder der Ausspielung auf mehreren Kanälen. Das System ermöglicht auch die parallele Nutzung klassischer und entkoppelter Frontends (hybrider Betrieb).
WordPress bringt eine REST-API mit, die es Ihnen ermöglicht, WordPress als Headless CMS zu nutzen. Auch hier können Inhalte über standardisierte Schnittstellen an externe Anwendungen übermittelt werden. Zudem hat sich WPGraphQL als leistungsstarke Erweiterung etabliert, um Inhalte effizient über GraphQL bereitzustellen – eine API-Technologie, die bei Frontend-Entwickler:innen immer beliebter wird.
Besonders im Jamstack-Umfeld erfreut sich WordPress als Headless CMS großer Beliebtheit, etwa in Kombination mit Frontend-Frameworks wie Gatsby oder Next.js. Allerdings stößt das System schneller an seine Grenzen, wenn komplexe Inhaltsmodelle, granulare Rechte oder mehrsprachige Inhalte benötigt werden – insbesondere bei Multisite-Installationen oder ausgefeiltem Rechtemanagement.
Fazit: Beide Systeme lassen sich Headless betreiben, unterscheiden sich jedoch in Komplexität, Flexibilität und Zielgruppe. TYPO3 punktet durch tiefe Systemintegration, vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten und hohe Skalierbarkeit – ideal für Enterprise-Projekte mit mehreren Ausgabekanälen. WordPress überzeugt durch einfache Integration und starke Community-Tools, eignet sich aber vor allem für weniger komplexe, schnelle Setups. Wer auf Headless setzt, sollte das Projektumfeld genau analysieren – denn der Grad der Entkopplung beeinflusst nachhaltig Architektur, Wartung und Zukunftsfähigkeit.
Fazit: Zwei gute CMS mit deutlichen Unterschieden
TYPO3 und WordPress richten sich jeweils an unterschiedliche Zielgruppen und eignen sich für spezifische Zwecke. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Welches CMS man auswählt, hängt stark davon ab, welche Anforderungen an die Website gestellt werden. Hier ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich möglichst frühzeitig gründlich beraten zu lassen.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen: TYPO3 ist die bessere Wahl für große und komplexe Websites.
Für wen ist WordPress das richtige CMS?
WordPress hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und ist inzwischen auch für mittelgroße Websites eine ernstzunehmende Option. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die eine eher inhaltsorientierte Website ohne hohe technische Komplexität benötigen, profitieren von der einfachen Handhabung und dem breiten Angebot an Plugins. Besteht die Website aus wenigen Seiten, wird nur von wenigen Mitarbeiter:innen gepflegt und kommt ohne große Anforderungen an komplexe Online-Services oder Anbindungen an weitere Websites aus, dann reicht WordPress oft völlig aus.
Wann ist TYPO3 das richtige CMS?
TYPO3 eignet sich besonders für größere Unternehmen und Organisationen mit komplexen Anforderungen an ihre Website. Wenn es um umfangreiche Inhalte, Mehrsprachigkeit, individuelles Rollen- und Rechtemanagement oder den Betrieb mehrerer Domains unter einem Dach geht, spielt TYPO3 seine Stärken voll aus.
Dank seiner hohen Flexibilität und Skalierbarkeit ist TYPO3 ideal für Unternehmen, die langfristig wachsen und ihre Website kontinuierlich erweitern möchten – sei es durch neue Funktionen, zusätzliche Redakteur:innen oder den Ausbau internationaler Präsenz.
Zuletzt aktualisiert am 15. Juli 2025
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