Aber welche Ansprache ist am erfolgreichsten? Wir haben für Active-Sourcing-Neulinge ein paar wichtige Hinweise zusammengestellt, wie euer Anschreiben den Papierkorb umgeht – und welche fünf Don’ts euch direkt ins Recruiting-Aus katapultieren.
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Active Sourcing Dos: Unsere 5 Tipps für eine erfolgreiche Erstansprache
1. Wählt einen interessanten, individuellen Betreff
Eure Nachricht ist, besonders wenn ihr in einem hart umkämpften Markt sucht, sehr wahrscheinlich nicht die einzige im Postfach des Kandidaten. Der Betreff eures Anschreibens muss daher so neugierig machen, dass eure Nachricht trotzdem als erstes geöffnet wird. Kleiner Hinweis: „Eine neue Herausforderung“ wird guten Mitarbeitern mehrmals die Woche angeboten und ist als Betreff sehr abgenutzt. Auch der trockene Titel der Stellenanzeige wird kaum Neugier wecken. Bestenfalls stellt ihr direkt im Betreff einen persönlichen Bezug her – damit stecht ihr sofort aus der Menge der Massen-Active-Sourcing-Anschreiben heraus.
2. Sprecht den Kandidaten persönlich an
Leider liest man immer noch viel zu viele Anschreiben, die sich an „Sehr geehrte Damen und Herren“ richten. Ihr möchtet, dass sich ein Kandidat die Zeit nimmt um euer Anschreiben zu lesen? Dann investiert auch selbst eine Minute, um den Namen einzufügen.
3. Stellt heraus, warum der Kandidat auf die Stelle passt
Diesen Punkt kann ich nicht oft genug betonen: Stellt in eurem Anschreiben ganz klar heraus, woher euer Interesse an dem Kandidaten stammt. Warum passt er perfekt auf die Stelle, die ihr anbietet? Aus welchen Gründen habt ihr euch gedacht „diese Person sollte ich anschreiben“? – Je mehr ihr euren Kandidaten davon überzeugen könnt, dass genau ER (und nur ER) der Held ist, den Gotham braucht, desto wahrscheinlicher werdet ihr auch bald eine Antwort im Postfach finden.
4. Beschreibt eure Stelle möglichst kurz und bündig
Die erste Kontaktaufnahme ist nicht dafür da, die offene Stelle mit allen Subaufgaben und Teilprojekten zu beschreiben. Denkt immer an euer Ziel: Ihr möchtet erstmal eine Rückmeldung von eurem Wunsch-Mitarbeiter bekommen, d.h. ihr solltet genau die Aufgabenbereiche aufzählen, die optimal auf sein Profil passen und auch noch Raum für Neugier lassen. Einige Recruiter haben sogar gute Erfahrung damit gemacht, die Stelle in maximal zwei Sätzen zu beschreiben. Weniger ist hier also mehr.
5. Macht Lust auf eure Stelle
Stellt klar heraus, warum der Kandidat sich bei eurem Unternehmen melden sollte. Was macht eure Stelle für ihn attraktiv? Warum seid ihr ein großartiger Arbeitgeber für ihn? Dabei könnt ihr in jede Richtung denken: Karrierechancen, Fortbildungen, Prestige, bessere Work-Life-Balance, kürzerer Anfahrtsweg u.s.w. Denkt daran: Ihr wollt beim Active Sourcing etwas von eurem Adressaten – präsentiert ihm die Handlungsanreize also am besten (gefühlt) unübersehbar auf dem Silbertablett mit blinkenden Pfeilen darüber.
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Active Sourcing Don’ts: 5 typische Fehler beim ersten Anschreiben
1. Textwüste und endlos-Anschreiben verschicken
Eine E-Mail deren Länge „Herr der Ringe“ Konkurrenz macht, hat im Active Sourcing wenig Aussicht auf Erfolg. Fachkräfte haben oft wenig Zeit, haltet euer Anschreiben daher möglichst kurz und gliedert es in sinnvolle Unterabschnitte die sich gut überfliegen lassen.
2. Geschlechter-Kürzel beibehalten
„Wir sind sicher, dass Sie sich optimal für die Stelle des Projektmanagers (m/w/d) eignen“. In Stellenanzeigen ist es natürlich wichtig klarzustellen, dass Männer und Frauen angesprochen werden. Bei einer individuellen Nachricht wisst ihr aber wahrscheinlich, ob ihr gerade mit einer Frau oder einem Mann sprecht. Passt den Stellentitel also entsprechend an, damit könnt ihr noch deutlicher unterstreichen, dass es sich nicht um eine anonyme Massen-Active-Sourcing-Nachricht handelt.
3. Kontaktdaten vergessen, unzureichend und unflexibel
Was möchtet ihr von eurem Traum-Talent? Richtig: eine Rückmeldung! Also bietet ihm möglichst viele, flexible Möglichkeiten auf euch zurückzukommen und stellt diese übersichtlich am Ende eurer Nachricht dar.
4. Als erste Reaktion einen Lebenslauf oder vollständige Bewerbungsunterlagen verlangen
Die Überzahl der passiven Talente hat keine aktuellen Bewerbungsunterlagen einfach so zur Hand – sie sind ja gerade nicht auf aktiver Jobsuche. Als erste Kontaktaufnahme direkt einen aktuellen Lebenslauf zu verlangen baut also große Hürden auf. Macht die erste Reaktion stattdessen lieber so einfach wie möglich, fragt zum Beispiel ob der Kandidat Interesse an weiteren Informationen hat. So könnt ihr erstmal ins Gespräch kommen. Wenn ihr dann das Interesse des Kandidaten gewonnen habt, wird er sicherlich auch bereit sein euch seine Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
5. Namen des Kandidaten falsch schreiben
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die nicht nur für Active Sourcing, sondern für jede schriftliche Kommunikation gilt – Trotzdem wird mir immer wieder von phantasievollen Namensneuschöpfungen berichtet. Ein Fauxpas, der sich leicht vermeiden lässt: Am besten kopiert ihr den Namen eures Favoriten einfach direkt aus dem Profil heraus, entfernt die Formatierung (!), und fügt ihn in eurer Anschreiben ein. So geht ihr auf Nummer sicher.
Viele Recruiter tun sich noch sehr schwer, passende Active Sourcing Nachrichten zu verfassen. Dabei lassen sich alle in diesem Artikel genannten Grundsätze für die erfolgreiche aktive Ansprache auch in einem kurzen Satz zusammenfassen: Genau die professionelle, individuelle und vielleicht auch ideenreiche Ansprache, die ihr euch von Bewerbern wünscht, wünschen Top-Kandidaten sich von euch.
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