Reibungsloser Website-Relaunch: Nicht ohne SEO-Redirects!

Redirects bei Relaunch: Sie machen eine Menge Arbeit, aber sie gehören zum Alltag. Wir erklären Ihnen, was Redirects sind, wie man sie erstellt und mit welchen Strategien Sie den Aufwand für das Redirect-Management zukünftig minimieren können.

Redirects – die Umleitungen von alten zu neuen URLs – sind ein essentieller Aspekt eines jeden Relaunchs. Sie stellen sicher, dass sowohl Benutzer:innen als auch Suchmaschinen nicht auf “tote Links” oder Fehlermeldungen stoßen. Sie sorgen für einen nahtlosen Übergang zu Ihrer neuen Website und erhalten Ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnisseiten.

Was sind Redirects?

Redirects sind Weiterleitungen von einer URL zu einer anderen URL. Sie werden in der Regel verwendet, um Benutzer:innen automatisch von einer bestimmten Webadresse auf eine andere umzuleiten.

Redirects können aus verschiedenen Gründen notwendig werden, zum Beispiel:

  • Umzug der Website: Wenn eine Website ihre Inhalte auf eine neue URL oder sogar auf eine neue Domain verschiebt, sollte eine Weiterleitung eingerichtet werden. So sorgen Sie dafür, dass Benutzer:innen, die die alte Adresse besuchen, automatisch zur neuen Adresse weitergeleitet werden.
  • URL-Umstrukturierung: Wenn eine Website ihre URL-Struktur ändert, um sie benutzerfreundlicher zu gestalten oder die Navigation zu verbessern, sorgen Weiterleitungen dafür, dass alte URLs auf die neuen korrespondierenden URLs verweisen.
  • HTTPS-Umleitung: Wenn eine Website von HTTP auf HTTPS umgestellt wird (sichere verschlüsselte Verbindung), sollte eine Weiterleitung eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass Besucher:innen automatisch zur sicheren Version der Website weitergeleitet werden.

Welche Arten von Redirects gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Redirects, die je nach Anforderungen und Zielen verwendet werden können:

  • 301-Weiterleitung (Permanent Redirect): Diese Form der Weiterleitung gibt an, dass die angeforderte Ressource dauerhaft an eine neue URL verschoben wurde. Dabei wird nicht nur der oder die Benutzer:in umgeleitet, sondern auch Suchmaschinen erhalten die Information, dass die ursprüngliche URL durch die neue Adresse ersetzt wurde. Diese Methode wird häufig bei Umzügen von Inhalten eingesetzt.
  • 302-Weiterleitung (Temporary Redirect): Im Gegensatz zur 301-Weiterleitung weist die 302-Weiterleitung auf eine vorübergehende Verschiebung der Ressource hin. Sie wird verwendet, wenn eine Seite oder ein Inhalt nur temporär an eine andere URL verlagert wurde, wie beispielsweise bei Wartungsarbeiten oder Tests. Hierbei wird die alte URL in der Regel beibehalten, da Suchmaschinen die Änderung nur vorübergehend werten.
  • 307-Weiterleitungen: Die 307 Weiterleitung ist ähnlich wie die 302 Weiterleitung eine temporäre, folgt jedoch den ursprünglichen Anfragemethoden des Browsers.

Diese drei Redirects sind sogenannte serverseitige Redirects, ihre Namen ergeben sich aus dem numerischen Statuscode, den der Server aussendet, bevor er dann die Daten der korrekten URL verschickt.

Es gibt darüber hinaus mit dem Meta-Refresh und den JavaScript Redirects sogenannte clientseitige Redirects. Hier wird nach dem Laden einer Seite vom Client (also von den Rechnern der Nutzer:innen) das Laden einer anderen Seite veranlasst. Diese Art von Redirects sollte aus SEO-Perspektive eher vermieden werden.

In Verbindung mit einem Relaunch sind vor allem 301-Weiterleitungen relevant. Es ist jedoch entscheidend, die jeweilige Situation und die langfristigen Ziele zu berücksichtigen, um die richtige Art der Weiterleitung auszuwählen.

Warum sind Redirects bei einem Relaunch wichtig?

Redirects sind deshalb so wichtig, weil sie im Falle eines Relaunches dafür sorgen, dass der Übergang von der alten zur neuen Website reibungslos verläuft – sowohl für die Benutzer:innen als auch für Suchmaschinen.

Es gibt noch eine Handvoll weitere Gründe, wieso Redirects bei einem Relaunch von so großer Bedeutung sind:

  • Benutzerfreundlichkeit: Wenn Nutzer:innen auf alte Links oder Lesezeichen klicken, landen sie nach dem Relaunch nicht auf einer Fehlerseite (404-Fehler), sondern werden zur entsprechenden neuen Seite weitergeleitet. Dies trägt dazu bei, dass die Nutzererfahrung positiv bleibt und Besucher:innen nicht frustriert werden.
  • Erhalt der SEO-Wertigkeit: Suchmaschinen wie Google haben bereits die alten Seiten indexiert und ggf. sind auch bereits gute Rankings und Backlinks auf diese Seite vorhandenDurch die Verwendung von Redirects können Sie diese Wertigkeit auf die entsprechenden neuen Seiten übertragen. Dies hilft dabei, das organische Suchmaschinen-Ranking der Website beizubehalten.
  • Linkjuice und Backlinks: Wenn Ihre alte Website Backlinks von anderen hochwertigen Websites erhalten hat, können Redirects helfen, den Wert dieser Backlinks auf die neuen Seiten zu übertragen. Das bedeutet, dass die neue Website von Anfang an von dem Linkjuice profitieren kann und der PageRank, der durch diese Backlinks generiert wurde, erhalten bleibt.
  • Vermeidung von Broken Links: Ohne Redirects führen alte Links unter Umständen zu nicht gefundenen Seiten mit dem 404-Statuscode. Das kann dazu führen, dass Websites, die auf Ihre alte Website verlinkt hatten, nun auf Fehlerseiten verlinken. Dies hinterlässt einen negativen Eindruck sowohl bei Besucher:innen als auch bei den Suchmaschinen, da Backlinks immer noch eine wichtige Rolle für SEO spielen.
  • Sichtbarkeit in Suchmaschinen: Suchmaschinen wie Google brauchen Zeit, um die Änderungen einer neuen Website zu indexieren. Während dieser Übergangszeit können Redirects sicherstellen, dass Ihre Website in den Suchergebnissen sichtbar bleibt.
    Mit Tools wie Sistrix können Sie Ihren Sichtbarkeitsindex überprüfen, um sicherzugehen, dass Ihr Relaunch keine negativen Effekte auf Ihre Sichtbarkeit hat. (Hier finden Sie nähere Informationen zum Sichtbarkeitsindex.)
  • Marketing und Werbung: Wenn Sie laufende Marketingkampagnen oder Werbung haben, die auf bestimmte Seiten Ihrer alten Website verweisen, sorgen Redirects dafür, dass Ihre Investitionen in diese Aktivitäten nicht verloren gehen und die Nutzer:innen weiterhin die gewünschten Inhalte finden.

Wann sollte man beim Relaunch anfangen, die Redirects mit einzuplanen?

Bei einem Website-Relaunch ist es wichtig, die Planung für Redirects von Anfang an zu berücksichtigen. Je früher Sie damit beginnen, desto besser, da es Zeit braucht, um eine umfassende und genaue Redirect-Strategie zu entwickeln. 

Folgendes Vorgehen bietet sich an:

1. Bestandsaufnahme (quantitativer Content-Audit)

Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme: Ein quantitativer Content-Audit ist die Methode der Wahl, um den gesamten Inhalt auf Ihrer Website zu analysieren und zu bewerten. Dazu zählen z. B. URLs, Seitentitel, Meta-Beschreibungen, Backlinks aber auch Daten wie Impressions, Click-Through-Rate, Rankings, Seitenaufrufe, Verweildauer oder Absprungrate.

Ein quantitativer Content-Audit kann dabei nicht nur dazu dienen, festzustellen, welche Inhalte auf einer Website vorhanden sind, sondern macht es auch möglich, veraltete oder redundante Inhalte zu identifizieren, Lücken zu identifizieren und Ihr Content Marketing auf eine neue Stufe zu heben.

2. Planen Sie die konkret notwendigen Redirects

Für die Planung von Redirects im Rahmen eines Relaunches sind dabei folgende Aspekte wichtig:

  • Planung für die neue Website: Welche Seiten bleiben erhalten, welche werden entfernt oder überarbeitet und welche neuen Seiten werden hinzugefügt? Hierfür ist es hilfreich, bereits eine Keywordanalyse und ein Keywordmapping erstellt zu haben.
    • Erstellen Sie eine Tabelle, die den aktuellen Zustand mit den geplanten Änderungen vergleicht. Das hilft Ihnen bei der Planung Ihrer Redirects.
    • Inhalte, die erhalten bleiben oder überarbeitet werden, benötigen keine Umleitung oder “nur” eine Umleitung auf eine neue URL, falls sich die URL-Struktur Ihrer Website ändert.
    • Seiten, die entfernt werden, also auf der neuen Website so nicht mehr vorkommen, sollten idealerweise nach dem Relaunch so umgeleitet werden, dass die Nutzer:innen auf eine Seite kommen, die die gesuchten Informationen oder ähnliche Inhalte bietet.
  • Weiterleitungen vorbereiten, sobald neue URLs feststehen: Sobald die neuen URLs für die überarbeiteten Seiten feststehen, sollten Sie die Weiterleitungen vorbereiten. Dies kann durch die Erstellung einer Tabelle geschehen, in der die alten URLs den entsprechenden neuen Zielseiten gegenübergestellt werden. Stellen Sie sicher, dass die Weiterleitungen auf die relevanten und ähnlichen Inhalte zeigen, um die Benutzererfahrung zu verbessern und Suchmaschinen zu signalisieren, dass die Seiten verschoben wurden.

Wie erstellt man Redirects?

Die Einrichtung der URLs wird in der Regel von Systemadministrator:innen vorgenommen werden, da sie in vielen Fällen in die Konfiguration Ihrer Webserver eingreift bzw. direkt auf dem Server über die sog. htaccess-Datei eingerichtet werden. 

Manche Content Management Systeme erlauben die Einrichtung der Redirects direkt im Backend oder über entsprechende Plugins bzw. Erweiterungen. Auch hierzu sollten Sie sich mit Ihren Techniker:innen oder Ihrer betreuenden Agentur abstimmen.

Neben der technischen Expertise sollten Sie vor der Umsetzung von Redirects auch mit Ihren SEO-Spezialist:innen oder einer erfahrenen SEO-Agentur sprechen. Falsch eingerichtete Redirects können negative Auswirkungen auf Ihre SEO-Performance haben.

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Wichtig: Test vor Livegang!

Immer wieder machen Website-Betreiber:innen den Fehler, dass sie die Redirects erst nach dem Livegang testen. Gerade bei größeren Websites ist es wichtig, dass Sie Ihre Redirects unbedingt bereits vor dem Livegang in einer Staging-Umgebung überprüfen. So können Sie fehlerhafte Redirects aufdecken und korrigieren, bevor diese Schäden anrichten können.

Achtung: Das Testen der Redirects vor dem Livegang macht die Tests nach dem Livegang nicht überflüssig! Die erneute Überprüfung der Redirects gewährleistet, dass die Website reibungslos funktioniert und Benutzer:innen nicht auf Probleme stoßen.

Sie sollten also auch nach dem Livegang sicherstellen, dass alle Redirects auf die vorgesehenen Ziele umleiten. Ihre SEO-Agentur kann dies mit geeigneten Tools auch für Sie übernehmen oder wesentlich erleichtern.

No-Go: Vorsicht vor Weiterleitungsketten!

Lange Weiterleitungsketten können negative Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung einer Website haben und sollten daher vermieden werden.

Weiterleitungsketten treten auf, wenn eine URL auf eine andere URL weitergeleitet wird, und diese wiederum auf eine andere, und so weiter. Solche Ketten verlängern die Ladezeiten und erschweren die Indexierung der Seite.

Mit kontinuierlichen Änderungen den Aufwand minimieren

Wie Sie sehen, ist das Redirect-Management im Falle eines Relaunches in der Regel mit großem Aufwand und viel Planung verbunden. Sie können diesen Aufwand zukünftig minimieren, indem Sie sich bewährte Strategien wie den Continuous Relaunch und die kontinuierliche Content-Pflege zunutze machen.

Continuous Relaunch

Anstatt einen großen, umfassenden Website-Relaunch nach Jahren der Vernachlässigung Ihrer Website durchzuführen, ist es um einiges effektiver, kontinuierlich kleinere Änderungen und Verbesserungen nach dem Konzept des Growth Driven Designs vorzunehmen. So können Sie Änderungen schrittweise implementieren; auf diese Weise ist es unnötig, größere Mengen an Redirects auf einmal umzusetzen.

Kontinuierliche Content-Pflege

Die Aktualisierung und Pflege von Website-Inhalten ist ein wichtiger Bestandteil, um sicherzustellen, dass Ihre Website relevant und aktuell bleibt. Durch kontinuierliche Content-Pflege können Sie verhindern, dass Ihre Inhalte veralten und große Umstrukturierungen erforderlich werden.

Fazit

Redirects sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Website-Managements, insbesondere bei einem Relaunch.

Sie ermöglichen den Benutzer:innen und Suchmaschinen den Zugriff auf aktualisierte oder neu strukturierte Inhalte und erhalten die organischen Suchmaschinen-Rankings.

Redirects machen allerdings auch eine Menge Arbeit. Sie müssen geplant, konfiguriert, dokumentiert und überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Idealerweise holen Sie sich zudem eine erfahrene SEO-Agentur mit ins Boot, um Fehler bei der Einrichtung der Redirects zu vermeiden.

Mithilfe kluger Strategien wie dem Continuous Relaunch oder kontinuierlicher Content-Pflege können Sie den Aufwand zukünftig minimieren.

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