Google for Jobs – Jobsuche-Dienst startet in Deutschland durch

Endlich ist der neue Jobsuche-Dienst von Google da. Alle wichtigsten Fragen und Antworten zu Google for Jobs gibt es hier im Überblick!

Titelbild Google for Jobs mit Screenshot in Tablet

Nach langer Wartezeit ist Google for Jobs endlich verfügbar. Deutschland gehört neben Russland, Spanien, Frankreich und Großbritannien zu den ersten europäischen Ländern, in denen der Dienst ausgerollt wird. Doch wie funktioniert er genau? Wie machen Unternehmen ihre Stellenanzeigen in der Suchmaschine sichtbar? Und welche Auswirkungen hat der neue Dienst für Jobsuchende, Recruiter und Jobportale? Wir klären die wichtigsten Fragen zum Thema Google for Jobs.

Google for Jobs – was ist das?

Entgegensetzt verbreiteter Annahmen ist Google for Jobs keine Stellenbörse, sondern lediglich eine Suche innerhalb der Suchmaschine, die für das Auffinden von Stellenanzeigen optimiert ist. In der Regel läuft das so ab: Nutzer geben z.B. in die Suchmaske “Jobs Stuttgart” oder “Online-Marketing-Manager Job” ein. Direkt unter den Google-Werbeanzeigen, aber immer noch über den organischen Suchergebnissen, erscheint dann eine gut sichtbare, blaue Box mit dem Titel “Stellenangebote in der Nähe von …”.

Google for Jobs auf Google Startseite

Die blaue Box erscheint direkt unter den Google-Werbeanzeigen auf der Startseite.

Klickt der Nutzer auf die Box, öffnet sich die eigentliche Jobsuche. Diese wird als sog. “Enriched Search Result” (Angereichertes Suchergebnis) angezeigt. Nutzer, die schon mal nach dem Wetter, Hotels oder dem nächstbesten Friseur gegoogelt haben, kennen das bereits. Hier kann man bei Google for Jobs nun durch die Stellenanzeigen scrollen und sich anschließend direkt auf eine Stelle bewerben – ohne lange auf den Karriereseiten der Unternehmen nach der passenden Stellenausschreibung stöbern zu müssen.   

In der Jobsuche erhalten Interessenten detaillierte Infos zu den Stellen. Sie können sie speichern oder per E-Mail über die neuesten Ausschreibungen informiert bleiben.

Wie funktioniert Google for Jobs und was leistet es?

Machine Learning stellt die Basis für Google for Jobs. Die Google Cloud Jobs API bzw. Cloud Talent Solution sorgen dafür, dass Nutzer die bestmöglichen Stellenanzeigen angezeigt bekommen. Dazu zählen auch Jobs, an deren Bezeichnung Suchende gar nicht gedacht haben. Zudem sorgt Geolocation dafür, dass sich die Jobangebote auf den Standort beziehen, an dem sich Nutzer gerade befinden.

Eine Reihe von Filtermöglichkeiten erleichtert Nutzern die Navigation durch die Stellenanzeigen. Über die Kategorieauswahl lässt sich die gewünschte Branche auswählen, in der man eine neue Herausforderung sucht. Mit dem Standortfilter grenzt man bequem den Radius ab, in dem man suchen möchte. Die geschätzte Fahrzeit zum neuen Job gibt es gleich obendrauf. Schon einen Wunsch-Arbeitgeber im Blick? Mit dem Arbeitgeber-Filter ist das kein Problem. Vollzeit, Teilzeit oder vielleicht ein Praktikum? Auch nach Beschäftigungsart können die Stellen gefiltert werden. Wer nach englischen Stellenangeboten filtern oder nur die neuesten Stellenanzeigen aufgelistet haben will, findet auch hierfür passende Filter.

Transparenz bildet das A und O bei Google for Jobs. Die Suchmaschine will vor allem erreichen, dass künftige Bewerber genau wissen, worauf sie sich bei einer Stelle einlassen. Deshalb werden Nutzern unter den Stellenanzeigen zusätzlich die Arbeitnehmerbewertungen aus kununu, XING oder Indeed angezeigt und verlinkt. Google zieht sich außerdem die Gehaltsangabe für die Stelle – egal ob vom Unternehmen selbst oder von externen Seiten wie salary.com, Glassdoor oder XING. Interessieren sich Nutzer für eine Stelle, können sie sich direkt über das angegebene Job-Portal oder die Unternehmenswebsite bewerben.

Wie kann man Google for Jobs nutzen?

Da es sich bei Google for Jobs nicht um eine klassische Online-Stellenbörse handelt, können Angebote auch nicht über Formulare oder Uploads hochgeladen werden. Verantwortlichen bleiben daher folgende Möglichkeiten:

Verlassen auf Stellenbörsen, die mit Google kooperieren. Das sind neben LinkedIn, XING, Glassdoor und Monster auch Nischenbörsen wie praktikum.info, dasauge.de, jobmensa.de oder gigajob.de. Jobbörsen wie StepStone oder Indeed arbeiten bisher noch nicht mit Google zusammen.

Warten, bis Google das Jobangebot gefunden hat. Hier drückt man einfach fest die Daumen, dass sich Google-Crawler die Angebote schnappen, Google davon Wind bekommt und diese dann bei Google for Jobs ausspielt. Versuchen kann man es ja mal.

Hoffen, dass die eigenen Stellen kompatibel mit Google sind. Dafür ist normalerweise die eingesetzte E-Recruiting-Software zuständig. Die ist zwar meist ausgezeichnet für das Verwalten von Bewerberdaten, zuckt aber oft unwissend mit den Schultern, wenn es darum geht, strukturierte Daten für Google aufzubereiten.

Externen Dienstleister holen, der Stellenanzeigen optimiert. Wer des Optimierens leid ist, kann sich auch an jemanden wenden, der das für ihn abnimmt. Das kostet zwar Geld, spart aber wertvolle Zeit in den eigenen Reihen.

Jobangebote für Google for Jobs optimieren. Macht unabhängig und spart gleichzeitig noch Geld. Angebote werden dabei über Sitemaps und eine Indexing API an Google übergeben. Wie das konkret abläuft, zeigen wir jetzt!

Wie optimiert man Jobangebote für Google for Jobs?

Man will also, dass die eigenen Jobangebote bei Google for Jobs erscheinen. Soweit so gut. Was man dazu tun muss, ist die eigenen (Job-)Seiten mit dem JobPosting-Markup als strukturierte Daten aufzubereiten. Das ist ein bestimmtes Muster, welches nach den Google-Richtlinien erstellt werden muss. Genauere Infos und Anleitungen gibt es u.a. in den Entwickler-Handbüchern von Google oder bei schema.org. Folgende Elemente sind beim Markup nötig:

Stellentitel (title). Essentiell, um überhaupt erst gefunden zu werden. Hier ist vor allem Klarheit gefragt, denn “Texter/Redakteur (m/w/d) für Content-Redaktion” ist möglicherweise besser zu finden als “Wortschmied und Recherche-Talent für Kreativbude gesucht”. Wichtig ist auch, im title-Feld keine Referenznummer und Adressen anzugeben oder Angaben zu Gehalt und Firmenname zu machen.

Standort (jobLocation). Für Bewerber ein wichtiges Entscheidungskriterium, für Google Service und Transparenz zugleich. Ist der Standort angegeben, kann der Bewerber direkt den Arbeitsweg einsehen sowie die Zeit, die er für die Anfahrt benötigt.

Stellenbeschreibung (Description). Auch abseits von Google for Jobs sollte diese detailliert, lebendig und einladend formuliert sein. Außerdem gehören wirklich alle Inhalte, egal ob Einleitung, Qualifikationen oder Kontaktdaten, in die Description. Damit das Ganze auch noch übersichtlich aussieht, können HTML-Tags für Struktur sorgen. Ein Absatz <br> hier, eine geordnete Liste <li> da – und schon hat der Interessent alle Infos übersichtlich vor sich auf dem Bildschirm. Aber vorsichtig: Bisher werden nicht alle HTML-Tags in der Description akzeptiert. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte neben <br> und <li> vorsichtshalber nur die Auszeichnung <p> verwendet werden.

Veröffentlichungsdatum (datePosted). Wie oben bereits genannt ist dies besonders für die Filterfunktion wichtig. Das Datum ermöglicht es Interessenten, die Aktualität eines Angebots zu erkennen und entsprechend filtern zu können. Hier ein Hinweis: Abgelaufene Jobangebote werden von Google geahndet. Also bitte dafür sorgen, dass die eigenen Stellenausschreibungen aktuell und sauber sind.

Unternehmensname (hiringOrganization). Selbsterklärend. Interessenten wollen wissen, wer sich hinter dem Angebot verbirgt. Auch das Firmenlogo kann da bei der Einordnung helfen. Wenn keines hinterlegt ist, wird entweder nur ein Buchstabe angezeigt oder Google sucht ein Logo aus. Dass das nicht immer ganz im Sinne des Unternehmens passiert, sollte klar sein.

Gehalt (baseSalary). Kommuniziert Transparenz und Offenheit. Als Unternehmen entscheidet man freiwillig darüber, diese Angabe zu machen. Google liefert dem Nutzer dennoch typische Gehälter aus anderen Quellen. Wer das Feld bewusst nutzt, kann sich vom Wettbewerb abheben und vermeiden, dass ungenaue Gehaltsangaben Bewerber abschrecken.

Beschäftigungsart (employmentType). Studierende wollen ein passendes Praktikum finden, Berufserfahrene den neuen Vollzeitjob. Durch Angabe der Beschäftigungsart ist allen schnell geholfen.

Zusätzlich zu den JobPosting-Markups ist es für die Indexierung der Seiten natürlich empfehlenswert, diese in der XML-Sitemap aufgeführt zu haben. Diese sollte grundsätzlich Lastmod unterstützen, d.h. den Zeitpunkt, an dem die Sitemap-Datei geändert wurde. Damit Google die Seiten möglichst schnell indexiert, kann natürlich auch die Indexing-API genutzt werden.

Wie sieht es mit dem Tracking von Stellenanzeigen aus?

Selbstverständlich unterstützt Google Unternehmen dabei, ihre Jobangebote nachzuverfolgen. Ein Klick auf den “Bewerben”-Button übergibt Parameter wie  “utm_campaign=google_jobs” und “utm_source=google_jobs”, durch die sich Traffic wie gewohnt im Nachgang zuweisen und z.B. per Google Analytics auswerten lässt.

Welche Auswirkungen hat Google for Jobs für Suchende, Unternehmen und Stellenbörsen?

Die Suche nach Jobs wird sich drastisch verändern. Durch Google for Jobs ersparen sich Jobsuchende den Weg über sperrige Jobportale und Unternehmenswebseiten und bekommen direkt die Stellen angezeigt, die für sie in Frage kommen. Wie schon bei Wetter, Hotels und Friseuren können sich Nutzer nun auch bei der Jobsuche direkt auf der Google-Startseite mit den benötigten Informationen versorgen. Vorausgesetzt, die Suchanfrage passt. Nur die Bewerbung selbst müssen Interessenten auf der Unternehmenswebsite oder über das angegebene Jobportal vornehmen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Wer weiß, ob Google nicht auch das bald direkt ermöglicht. Dann erfolgen Jobsuche, Job-Auswahl und Bewerbung mit ein paar Klicks über Google for Jobs. Reine Zukunftsmusik? Wohl kaum.

Für die Online-Jobbörsen ist Google for Jobs Fluch und Segen zugleich. Google benötigt die Stellen aus den Jobbörsen, um überhaupt relevant zu sein und Jobbörsen brauchen dafür wiederum die Reichweite von Google. Für Unternehmen bringt Google for Jobs den Vorteil, dass Stellen generell besser auffindbar sind und sich viele Besucher auf der Website tummeln, die ursprünglich von Google for Jobs kommen. Da sich die Stellenanzeigen qualitativ verbessern, verbessert sich auch die Wirkung und Kommunikation nach außen.

Trotz allem müssen sich Recruiter und Jobportale stark nach den Bedingungen von Google for Jobs richten. Während sie fleißig an einzigartigen Kundenerlebnissen schrauben, stellt sich Google vor den Eingang und begrüßt Nutzer schon mal vorbildlich mit kundenorientiertem Service. Statt Nutzer und Job-Interessenten selbst zu überzeugen, müssen sie sich jetzt darum kümmern, ihre Jobangebote an Google anzupassen. Besonders Gehaltsangaben sind in Deutschland eher unüblich, während diese in anderen Ländern ganz normal sind. Kulturelle Unterschiede, die Google noch nicht angemessen zu berücksichtigen scheint.

Google for Jobs – Trenderscheinung oder Gamechanger?

Wie man es auch dreht und wendet – Google wird die Jobsuche mit Google for Jobs stark in seine Richtung ziehen und dadurch zu einer Umstellung von Unternehmen und Jobbörsen führen. Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung auf Karriereseiten und Stellenanzeigen gewinnen an Relevanz, denn sie sind der Schlüssel, um Jobangebote bei Google for Jobs sichtbar zu machen. Jobbörsen stehen vor der Wahl: Mit Google kooperieren und Reichweite gewinnen oder unabhängig bleiben und auf anderen Wegen versuchen, weiterhin gefunden zu werden.

In den USA ist der Dienst schon durchaus erfolgreich, in Deutschland muss er sein Potenzial erst noch beweisen. Ob Google for Jobs als Gamechanger zu einer Disruption des globalen Arbeitsmarktes führen wird, bleibt abzuwarten. Die Vergangenheit zeigt, dass schon viele Maßnahmen des Internetriesen zu grundlegenden Veränderungen in Unternehmen geführt haben. Unterschätzen sollte man Google for Jobs deshalb ganz sicher nicht.

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