Für Administratoren von Facebook-Seiten hat sich in den letzten Tagen allerhand getan: Von der seit Langem erwarteten Zuteilung unterschiedlicher Administratoren-Rollen über die Neugestaltung des Anzeigenmanagers bis hin zum Vordatieren von Beiträgen stellen wir die aus unserer Sicht drei hilfreichsten Neuerungen für Facebook-Seiten vor.
Unterschiedliche Zugriffsrechte für Admins
Seit Neuestem können jedem Administrator einer Facebook-Seite unterschiedliche Rechte zugeteilt werden (Zugriff über: Seite bearbeiten – Administrationsaufgaben). Aktuell unterscheidet Facebook fünf unterschiedliche Administratoren-Typen, für die VERDURE folgende Einsatzmöglichkeiten empfiehlt:
- Insights Analyst (Statistikanalyst): Er hat von allen die wenigsten Rechte und kann lediglich Statistiken einsehen, was in unserem Test aktuell noch nicht einwandfrei funktioniert hat. Diese Zuweisung empfiehlt sich insbesondere für Personen, die sich ausschließlich für die Entwicklung der relevanten Kennzahlen interessieren, wie beispielsweise die Unternehmensleitung.
- Advertiser (Werbekunde): Dieser Administrator kann Statistiken einsehen und Werbeanzeigen erstellen. Damit können Unternehmen die Betreuung einer Facebook-Werbekampagne nun an externe Agenturen übergeben, ohne gleichzeitig auch inhaltliche Rechte für das Community Management abzutreten.
- Moderator: Er steht auf der nächsthöheren Rangstufe und kann zusätzlich zu den Rechten des Advertisers im Namen der Seite auf Nachrichten antworten, User-Beiträge liken, kommentieren oder löschen und die eigenen Seiten-Beiträge liken, kommentieren oder teilen. Der Moderator kann allerdings keine Beiträge selbst posten (weder mit dem eigenen Profil, noch im Namen der Seite) und kann somit nur reagieren und nicht agieren.
- Content Creator (Inhalte erstellen): Zusätzlich zu den Rechten des Moderators hat der Content Creator die Möglichkeit, die Seite zu verwalten und Applikationen der Seite hinzu zu fügen. Außerdem kann er eigene Beiträge im Namen der Seite posten. Diese Rolle sollte allen Personen zugewiesen werden, die die Seite aktiv betreuen. Achtung: Bevor ein Administrator vom Manager zum Content Creator heruntergestuft wird, muss die Einstellungen für Beiträge überprüft werden (Zugriff über: Seite bearbeiten – Deine Einstellungen). Hier das Häkchen setzen, dass die Beiträge immer im Namen der Seite gepostet werden. Einmal auf „Content Creator“ umgestellt, gibt es – zumindest im Moment – keine Wahl-Möglichkeit, ob Beiträge im Namen der Seite oder des privaten Facebook-Profils gepostet werden sollen.
- Manager: Er besitzt die vollumfänglichsten Rechte und ist aktuell für jeden Seitenadministrator voreingestellt. Nur dieser Administrator kann die individuellen Rechte für jeden weiteren Administrator festlegen. Diese Rolle sollte daher nur demjenigen zugeteilt werden, der die Seite hauptverantwortlich betreut und sich mit allen Funktionen auskennt.
Grundsätzlich stellt die Einführung unterschiedlicher Zugriffsrechte aus unserer Sicht eine wesentliche Verbesserung dar, auch wenn sich diskutieren lässt, ob alle fünf Rollen in ihrem aktuellen Umfang tatsächlich sinnvoll sind. Auch hier wird Facebook mit Sicherheit immer wieder Nachbesserungen durchführen. Die folgende Grafik zeigt alle fünf Administratoren-Typen und die jeweiligen Rechte auf einen Blick:
Anzeigenmanager wird übersichtlicher
Darüber hinaus hat Facebook nun für alle Nutzer die Neuerungen des Anzeigenmanagers ausgerollt. Für alle, die den Begriff nicht kennen: Der Facebook-Anzeigenmanager ist ein Tool innerhalb von Facebook, mit dessen Hilfe Werbeanzeigen erstellt werden können. Auch bei VERDURE nutzen wir den Anzeigenmanager für die Facebook-Werbekampagnen unserer Kunden. Daher möchten wir einen kurzen Überblick geben, was sich bei der Erstellung von Facebook-Werbeanzeigen und gesponserten Meldungen geändert hat:
- Ziel-Auswahl: Die Auswahl des Ziels, auf welches die Anzeige geschaltet werden soll, erfolgt nun nicht mehr über das Dropdown-Menü. Alle Ziele werden nun übersichtlich in einem Eingabefeld aufgelistet. Neben der URL hat man nun auch die Möglichkeit, die Facebook-ID im Suchfeld einzugeben.
- Auswahl der Werbeformen: Die Werbeformen können je nach Ziel gewählt werden und sind mit einer entsprechenden Vorschau am rechten Bildschirmrand verbunden. Neu ist, dass die nachfolgenden Kategorien zu Erstellung der Werbeanzeige erst nach der Eingabe, wofür man Werben möchte, angezeigt werden.
Galerie: Eine weitere, wesentliche Verbesserung ist, dass nun Bilder aus einer Galerie ausgewählt werden können, die bereits früher auf Facebook hochgeladen wurden. Kombination von Interessen und Kategorien: Diese Möglichkeit erleichtert die zielgruppengenaue Schaltung der Werbeanzeige ungemein. Nach Eingabe eines Interessengebiets schlägt Facebook automatisch weitere, passende Interessen vor, die durch die Auswahl der Kategorien zusätzliche eingeschränkt werden können.
Auswahl des Kostenmodells über Zielabfrage: Neu ist außerdem, dass die Auswahl des Kostenmodels – Kosten pro Klick oder Tausend-Kontakt-Preis – wörtlich über eine Ziel-Abfrage erfolgt. Man hat somit die Wahl, ob die Anzeige jenen Personen angezeigt werden soll, „die meine Seite mit ‚Gefällt mir‘ markiert haben“ (CPM) oder „die auf meine Werbeanzeige oder gesponserte Meldung klicken“ (CPC). Diese deutsche Übersetzung ist allerdings wenig glücklich und führt leicht zu Irritationen.
Aus unserer Sicht bieten die genannten Neuerungen eine verbesserte Darstellung für all diejenigen, die bereits Erfahrung mit dem Anzeigenmanager gemacht haben. Für Nutzer, die bisher noch nicht mit dem Anzeigenmanager gearbeitet haben, wird das leichtere und ersichtlichere Editieren ein entscheidender Punkt sein. Insgesamt bewerten wir die Änderungen des Anzeigenmanagers als überwiegend positiv.
An dieser Stelle möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass ein neues Design und leichtere Editierfunktionen nicht die Hauptfaktoren einer erfolgreichen Anzeigenkampagne auf Facebook sind. Wichtig ist vielmehr, die Anzeigenkampagne kontinuierlich zu beobachten und zu analysieren, um die richtigen Anpassungen vornehmen zu können. Worauf es also letzten Endes ankommt, sind nach wie vor die Erfahrungswerte.
Seiten-Beiträge vordatieren
Die dritte wesentliche Verbesserung für Facebook-Seiten ist, dass Beiträge nun nicht nur zurückdatiert, sondern auch für eine Veröffentlichung in der Zukunft terminiert werden können. Somit muss nicht mehr auf Tools von Drittanbietern, wie beispielsweise Hootsuite zurückgegriffen werden. Diese Weiterentwicklung hilft insbesondere jenen Administratoren, die ihre Seite auch am Wochenende oder zu später Stunde noch automatisch befüllen möchten, ohne selbst Zeit am Computer zu verbringen. Die Auswahl erfolgt ebenso wie bei der Rückdatierung über die Uhranzeige auf der linken Seite. Achtung: Das Veröffentlichungsdatum muss mindestens zehn Minuten in der Zukunft liegen, damit der Beitrag von Facebook akzeptiert wird. Vordatierte Beiträge können über das Aktivitätenprotokoll übrigens nachträglich auch nochmals bearbeitet werden.
Da sich bei Facebook neben den genannten ständig weitere Neuerungen ergeben, ist es fast unmöglich, alles im kompletten Umfang abzubilden. Nur so viel sei gesagt: Auch die Promotet Posts wurden eingeführt, die den Nutzern nicht nur auf der rechten Seite bei den Werbeanzeigen, sondern auch im Newsfeed angezeigt werden. Die Erstellung kann sowohl im Anzeigenmanager erfolgen, als auch direkt beim Posten über „Promote“. Zudem wird auch die mobile Werbung weiter vorangetrieben. Diese wird in Richtung des Designs und neuer Anzeigeversionen ausgebaut. Diese Änderungen sind bisher noch nicht für alle Nutzer freigeschalten. Darüber hinaus werden die Statistiken weiter ausgebaut, so dass Administratoren in Kürze unter jedem Post sehen können, wie viele Personen jeweils erreicht wurden. Allen Facebook-Administratoren, die diese Neuerung noch nicht sehen können, empfehlen wir, ihr Profil auf Englisch umzustellen (auf jeder beliebigen Facebook-Seite links unten bei der Spracheinstellung zu finden).
Habt ihr Fragen oder Anregungen? Welche Neuerungen sind für euer Community Management besonders hilfreich? Wir freuen uns über eure Kommentare! Ein Dankeschön geht an dieser Stelle auch meine Kollegin Judith Wunschik, die diesen Beitrag gemeinsam mit mir erstellt hat.
PS: Nicht nur in Sachen Facebook, sondern auch bei anderen Social-Media-Themen steht das VERDURE Medienteam gerne mit Rat und Tat zur Seite. Von der strategischen und konzeptionellen Beratung über Social Media Marketing und Monitoring bis hin zu Design und Programmierung bieten wir einen Full Service im Social Web an.
(Aline Schmid)