Wie Microinteractions das Benutzererlebnis auf B2B-Websites verbessern

Microinteractions und subtile Animationen können Aufmerksamkeit lenken, Prozesse vereinfachen und die Interaktion für Nutzer:innen angenehmer gestalten.

In der heutigen digitalen Landschaft spielt das Nutzererlebnis eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Website. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, immer komplexere Informationen und Dienstleistungen so aufzubereiten, dass sie nicht nur verständlich, sondern auch ansprechend und intuitiv zugänglich sind. Genau hier kommen Microinteractions und subtile Animationen ins Spiel. 

Diese kleinen, oft unscheinbaren Interaktionselemente verbessern die Nutzerfreundlichkeit der Website und schaffen eine emotionale Verbindung zu den Nutzer:innen. Durch gezielte visuelle Rückmeldungen können sie die Aufmerksamkeit lenken, Prozesse vereinfachen und die Interaktion angenehmer gestalten.

In diesem Artikel beleuchten wir, wie Microinteractions und subtile Animationen das Nutzererlebnis verbessern können, welche Unterschiede es zu anderen Animationen gibt und wie sie sich konkret auf die Conversion Rate und Lead-Generierung auswirken.

Microinteractions: Mehr als nur schöne Animationen

Mikrointeraktionen – kleine visuelle, interaktive Elemente – verleihen der Website nicht nur eine lebendige Ästhetik, sondern helfen den Nutzer:innen auch dabei, sich auf der Website besser zu orientieren. Vor allem begleiten sie die Nutzer:innen während eines bestimmten Interaktionsschritts.

Waren Microinteractions lange Zeit eher Raritäten auf deutschen Websites, gehören sie heute vor allem im B2C-Bereich eher zum Standard insbesondere für Online-Shops. Typische Beispiele für Microinteractions und subtile Animationen sind etwa das animierte Feedback beim Klicken eines Buttons, die sanfte Bewegung einer Ladeanzeige oder ein animierter Warenkorb beim Online-Shopping.

Alle diese Elemente verfolgen ein Ziel: den Nutzer:innen zu signalisieren, dass die ausgeführte Aktion erfolgreich angestoßen wurde. Durch den gezielten Einsatz solcher kleinen Elemente wird die Interaktion intuitiver, angenehmer und flüssiger.

Einfluss auf die Conversion Rate und Lead-Generierung

Richtig eingesetzt können Microinteractions das Nutzererlebnis und die Conversion Rate einer Website erheblich verbessern und somit die Lead-Generierung positiv beeinflussen. Sie haben einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie Nutzer:innen eine Seite wahrnehmen und mit ihr interagieren.

Auch auf B2B-Websites können Microinteractions eine entscheidende Rolle spielen, um potenzielle Kund:innen durch den Marketing-Funnel zu führen, indem sie sofortiges Feedback auf Aktionen wie das Ausfüllen eines Formulars oder das Klicken eines Buttons geben – so wie es die Nutzer:innen aus ihrem privaten Alltag von B2C-Seiten auch kennen.

Die Verwendung von subtilen Animationen als Belohnung ermutigt User:innen dazu, weitere Aktionen auszuführen und so mehr über das Produkt zu erfahren. Dieses emotionale Feedback ist nicht nur direkt, sondern vor allem positiv. Und positives Feedback steigert das Vertrauen in die Website und verringert die Frustration, was sich unmittelbar auf die Conversion- und Lead-Rate bei Formularen oder Käufen auswirkt.

Verstärkt wird dieser Effekt zusätzlich durch die bessere visuelle Hierarchie, denn Animationen, die auf Call-to-Action-Buttons oder wichtigen Nachrichten angewendet werden, lenken den Blick und die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen auf das Wesentliche.

Unterschied zwischen Microinteractions und Animationen

Microinteractions unterscheiden sich sowohl in ihrer Funktion als auch in ihrer Zielsetzung von anderen Animationen.

Animationen dienen häufig dekorativen oder aufmerksamkeitssteigernden Zwecken, z.B. in Form von Bildübergängen, Slidern oder animierten Hintergründen. Sie werden oft großflächig und auffällig eingesetzt, um visuelle Akzente zu setzen oder eine emotionale Wirkung zu erzielen.

Microinteractions hingegen sind viel kleiner und subtiler. Sie sind gezielt darauf ausgelegt, Nutzer:innen für eine spezifische Aktion zu belohnen und Feedback zu geben. Sie erfüllen also eine funktionale Rolle, indem sie Kontext schaffen und die Benutzerführung intuitiver gestalten.

Der Hauptunterschied liegt somit im Fokus: Während klassische Animationen oft eine emotionale oder ästhetische Wirkung haben, sind Microinteractions wichtig für die Usability und verbessern das Nutzererlebnis durch eine nahtlose, oft unbewusste Unterstützung im Interaktionsprozess.

Key-Facts: Vorteile von Microinteractions auf B2B-Websites

  • Mehr Leads durch Formulare: Ob Echtzeit-Validierungen oder animierte Fortschrittsbalken – Microinteractions verringern die Abbruchrate in Formularen. Formulare mit Echtzeit-Feedback werden von Nutzer:innen besser angenommen als statische.
  • Exploration steigt: Durch subtile Animationen und eine geschickte Verwendung von Microinteractions können Nutzer:innen dazu angeregt werden, tiefer in die Seite einzusteigen und sich genauer mit den Produkten zu beschäftigen. Ansprechende interaktive Inhalte, wie z.B. Erklärvideos oder Demonstrationen mit Interaktionsmöglichkeiten, verwandeln Nutzer:innen nachweislich häufiger in Leads.
  • Höhere Verweildauer: Nutzer:innen, die länger auf einer Seite verweilen und Inhalte konsumieren, führen mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Conversion aus und werden zu einem Lead. Durch den Einsatz von Microinteractions und subtilen Animationen wird die Aufmerksamkeit der User:innen aufrechterhalten, wodurch die Verweildauer auf der Seite steigt.

Best Practices zur Implementierung von Microinteractions auf B2B-Websites

Gut eingesetzt können Microinteractions die Performance und den Erfolg der Website positiv beeinflussen. Damit sie jedoch zum Erfolg beitragen und nicht zum Perfomance-Killer werden, müssen einige Punkte auf B2B-Websites beachtet werden:

Designprinzipien für effektive Microinteractions

Das oberste Ziel bei der Verwendung von Microinteractions ist es, die User Experience intuitiver und reibungsloser zu gestalten. Dafür sollten die folgenden Designprinzipien berücksichtigt werden:

  • Zweckbindung: Microinteractions sollten stets einen klaren Zweck erfüllen und nicht nur einfach schön aussehen. Sei es die Bestätigung einer Aktion, das Feedback eines Buttons oder das Führen der Nutzer:innen durch komplexe Prozesse.
  • Subtilität: Die verwendeten Animationen sollten möglichst unaufdringlich sein, um nicht vom eigentlichen Inhalt abzulenken.
  • Erwartungskonformität: Microinteractions sollten Nutzer:innen durch die Website führen, jedoch stets den Erwartungen der User darüber gerecht werden, was als nächstes passiert. Mit anderen Worten: Sie sollten bereits bekannten Mustern folgen.
  • Konsistenz: Wiederkehrende Animationen sollten konsistent an allen Stellen identisch verwendet werden, damit sich die User schnell an sie gewöhnen und ihre Erwartungen erfüllt werden.
  • Timing ist alles: Gute Animationen hin oder her – ist das Timing falsch, wirken sie eher störend, als hilfreich. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass Microinteractions schnell einsetzen und nicht zu lange dauern, um ein direktes Feedback zu vermitteln, außerdem sollten langsame und ruckelige Animationen vermieden werden, um Nutzer:innen nicht zu frustrieren.

Performance-Optimierung

Microinteractions und Animationen sollten möglichst so eingebunden sein, dass sie die Ladegeschwindigkeit der jeweiligen Seite nicht beeinträchtigen – denn das stört User, kann sich aber auch negativ auf das Ranking durch Suchmaschinen auswirken.

Allerdings gibt es einige bewährte Methoden, die sicherstellen, dass Animationen keinen negativen Effekt auf die Ladegeschwindigkeit bzw. den Page-Speed haben:

  • Lazy-Loading: “Lazy Loading” sorgt dafür, dass bestimmte Teile einer Seite erst dann geladen werden, wenn die Nutzer:innen auch in die Nähe dieses Bereichs scrollen. Das reduziert nicht nur die Ladezeit beim ersten Aufrufen, sondern spart auch Bandbreite: Wenn Nutzer:innen gar nicht erst scrollen, wird insgesamt weniger geladen.
  • Minifizierung von Dateien: CSS- und JavaScript-Dateien, die nur für Microinteractions verwendet werden, sollten minifiziert und zusammengeführt werden. Dies reduziert die Anzahl der HTTP-Requests und fördert so eine gute Website-Geschwindigkeit.
  • Moderne Bild- und Videoformate: Animationen, die auf Bildern oder Videos basieren, sollten als komprimierte Dateien und in modernen Formaten bereitgestellt werden. Formate wie WebP oder AVIF sind hier eine gute Wahl, um Ladezeiten zu minimieren.

Nutzen Sie Performance-Analyse-Tools, um das Ergebnis zu prüfen:  Analyse-Tools wie Googles Lighthouse oder PageSpeed Insights helfen dabei, Veränderungen auf Ihrer Website (wie z.B. die Integration von Microinteractions und Animationen) und ihre Auswirkungen auf den Page Speed zu messen und Optimierungspotenziale aufzuzeigen.

Fazit

Microinteractions und subtile Animationen sind mehr als nur optische Spielereien. Im B2B-Kontext tragen sie maßgeblich dazu bei, die Nutzererfahrung zu verbessern, die Aufmerksamkeit der Besucher zu erhöhen und sie sanft durch die Customer Journey zu führen.

Der Charme von Microinteractions liegt vor allem in ihrem subtilen und unaufdringlichen Charakter, Nutzer:innen wertvolles Feedback zu bieten, ohne sie zu überfordern. Richtig eingesetzt können Microinteractions die Conversion Rate deutlich steigern und dadurch hochwertige Leads generieren.

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